2. Bundesliga

Gienke: "Der schwärzeste Tag für Hansa"

Rostock: Viele offene Baustellen

Gienke: "Der schwärzeste Tag für Hansa"

Hansa Rostock steigt ab

Am Boden: Hansa Rostock muss die 2. Bundesliga verlassen. imago

Im Sommer 2007 war die Welt in Rostock noch in Ordnung. Der FC Hansa meldete sich nach zwei Jahren Abstinenz in der Bundesliga zurück. Das Gastspiel im deutschen Oberhaus dauerte aber nur eine Saison, als Tabellen-17. verabschiedete sich die Kogge. Es dürfte wohl ein Abschied für längere Zeit sein, denn seit Montagabend ist Hansa nicht einmal mehr in der 2. Bundesliga vertreten.

Relegation

Der Verein von der Ostsee wurde über die Relegation in die 3. Liga durchgereicht, nachdem in der Spielzeit 2008/09 der tiefe Fall gerade noch vermieden werden konnte. "Es wird einen heftigen Einschnitt geben", erklärte Gienke und fügte an: "Das Wichtigste ist nun, die Lizenz zu bekommen und Hansa spielfähig in der 3. Liga zu machen."

Das Wichtigste ist nun, die Lizenz zu bekommen und Hansa spielfähig in der 3. Liga zu machen.

Hansa-Aufsichtsratschef Hans-Ulrich Gienke

Schulden in Millionenhöhe, die Lizenz hängt am seidenen Faden. Auf die Verantwortlichen von Hansa wartet nach dem Abstieg eine Menge Arbeit, um die Kogge vor dem kompletten Untergang zu retten. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will bis Ende des Monats Nachweise für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Vereins sehen.

Den sportlichen Nachweis für die 2. Bundesliga indes blieb Rostock schuldig. "Ausschlaggebend war, wie schon in so vielen anderen Spielen in dieser Saison auch, dass wir das Tor nicht getroffen haben", so Torwart Alex Walke auf der Internetseite des Vereins nach dem 0:2 gegen Ingolstadt, das den Abstieg besiegelte.

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Trotz der katastrophalen Leistung in der Relegation wackelt der Stuhl von Trainer Marco Kostmann noch nicht. "Am Trainer werden wir aus der heutigen Sicht festhalten", sagte Gienke, der die endgültige Entscheidung aber dem neuen Vorstand überlassen will. Der muss installiert werden, nachdem mit dem Abstieg alle Verträge der Führungskräfte ausgelaufen sind.

Ausgelaufen sind auch einige der Spielerverträge, lediglich acht Akteure besitzen noch einen gültigen Kontrakt. Geht es nach den Fans, dürften sich außer Walke ohnehin alle Profis einen neuen Arbeitgeber suchen. Der Torwart hat sich "über meine Zukunft noch keine Gedanken gemacht. Leider ist durch den Abstieg für die Menschen hier eine Welt zusammengebrochen." Sollte der Schlussmann bleiben, müsste er wohl beim Gehalt massive Einschnitte befürchten. Der Etat dürfte sich auf etwa 7,5 Millionen Euro nahezu halbieren, die Fernsehgelder schrumpfen von fünf Millionen auf 800.000 Euro. Und damit die Hoffnung von Hansa, in naher Zukunft an goldene Zeiten anknüpfen zu können.