Int. Fußball

Casemiro: "Sehr klar, dass die Geschichte geschrieben war"

Brasilianer hat noch nicht mit CR7 gesprochen

Gerührter Casemiro: "War sehr klar, dass die Geschichte geschrieben war"

Casemiro zeigte bei seiner Abschiedspressekonferenz bei Real Madrid, was er vom Verein hält.

Casemiro zeigte bei seiner Abschiedspressekonferenz bei Real Madrid, was er vom Verein hält. IMAGO/CordonPress

Casemiro suchte zu Beginn nach Worten. Doch der 30-jährige Brasilianer rang nach einer kurzen Begrüßung zunächst nur nach ihnen und weinte schnell Abschiedstränen. Direkt danach ertönte lauter Applaus für den Sechser, der Real Madrid nach über neun Jahren verlassen und sich bald Manchester United anschließen wird.

Podcast
Podcast
kicker-Wochenendrückblick vom 25.09.2023
04:46 Minuten
alle Folgen

In Anwesenheit seiner Familie, Coach Carlo Ancelotti, zahlreichen Mitspielern sowie Präsident Florentino Perez und Klubdirektor Emilio Butragueno fand Casemiro am Ende seine Stimme wieder. Fast anderthalb Stunden ging die Abschieds-PK, die er abhielt. Beendet hat Casemiro diese unter anderem mit den Worten: "Ich werde in Erinnerung behalten, dass ich in acht Jahren fünf Europapokale gewonnen habe" und "immer ein Fan von Real Madrid bleiben".

Casemiro will "seine Werte" der Premier League "hautnah" näherbringen

Insgesamt holte Casemiro gleich 18 Titel mit den Blancos. Als Teil des "Bermuda-Dreiecks" (Ancelotti) um Toni Kroos und Luka Modric, seine Freunde, mit denen alles einfach gewesen wäre und er "wundervolle Nächte" hatte, war der Abräumer stets ein wichtiger Faktor. Dass er nach dem Supercup-Sieg über Eintracht Frankfurt zum Spieler des Spiels gekürt worden war, "zeigt, was ich bin und wie ich bin", meinte Casemiro über sich selbst.

Ein echter Leader, so viel kann man sagen, ist der Brasilianer. Dieser soll in naher Zukunft den kriselnden Red Devils weiterhelfen. Manchester United bezeichnete er als "das größte Team der Welt, das mit der Größe mit Real Madrid mithalten kann". Auch wenn der Verein dies sportlich gerade nicht tue, sei es Casemiros Ziel, "die Premier League hautnah mitzuerleben. Ich möchte meine Werte bei Manchester United einbringen."

Um die Zukunft Reals macht sich Casemiro wegen Spielern wie Fede Valverde, Eduardo Camavinga und Aurelien Tchouameni keine Sorgen. Seine eigene habe er aber einfach nicht mehr beim Champions-League-Sieger gesehen. Schon direkt nach dem Triumph gegen Liverpool habe er mit dem Klub gesprochen. "Ich hatte das Gefühl, dass meine Zeit hier vorbei ist", erklärte Casemiro ehrlich. "Mit klarem Kopf nach dem Urlaub war das Gefühl dasselbe."

Gefühle waren am Montagvormittag zahlreich vorhanden. Stolz erzählte Casemiro von seiner sehr glücklichen, langen Zeit in Madrid, die er auch mit Kroos und Modric verbindet. Über den deutschen Weltmeister verriet Casemiro bezüglich seines Wechsels sogar: "Toni hat mir morgens um halb fünf eine Nachricht geschickt und mich gefragt, ob es stimmt." Trotz der Zuneigung zu vielen Leuten im Verein "war es sehr klar, dass die Geschichte geschrieben war".

Toni hat mir morgens um halb fünf eine Nachricht geschickt und mich gefragt, ob es stimmt.

Casemiro über eine Nachricht von Weltmeister Kroos

Gefühlt 18 und beim "besten Klub Englands"

Nun warten "neue Herausforderungen, ein neuer Verein, ein anderes Land, eine andere Kultur. Ich komme mit der ganzen Begeisterung der Welt an." Geld habe absolut keine Rolle gespielt. Und ginge es nach Casemiro, würde er für den "besten Klub Englands" bereits am Montagabend gegen Rivale Liverpool spielen. Er fühle sich "wie ein 18-Jähriger. Ich freue mich, daran zu arbeiten, wieder zu gewinnen."

Am liebsten mit Cristiano Ronaldo, mit dem Casemiro noch nicht gesprochen habe. Das Sieger-Gen hat der beliebte Brasilianer - laut Butragueno "eine Legende" Reals - allemal.

mje