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Gerrans in Rosa - Contador zufrieden mit Giro-Auftakt

Orica gewinnt Teamzeitfahren

Gerrans in Rosa - Contador zufrieden mit Giro-Auftakt

Dank starker Teamleistung der erste Gesamtführende beim Giro 2015: Simon Gerrans.

Dank starker Teamleistung der erste Gesamtführende beim Giro 2015: Simon Gerrans. Getty Images

Alberto Contador ist optimal in den 98. Giro d'Italia gestartet, der nur der erste Schritt zu dem in dieser Saison geplanten Double sein soll. Im Teamzeitfahren zum Auftakt musste sich der Spanier, der im Juli auch die Tour de France gewinnen will, mit seiner Tinkoff-Saxo-Mannschaft nur Orica Greenedge beugen. Die Formation aus Australien war auf der malerischen Küstenstraße zwischen San Lorenzo al Mare und Sanremo über 17,6 Kilometer in 19:26 Minuten nicht zu schlagen.

Contador fuhr mit seinem Team sieben Sekunden langsamer, nahm seinen Hauptkonkurrenten im Kampf um das Rosa Trikot aber Sekunden ab. Simon Gerrans, der an gleicher Stelle vor drei Jahren den Klassiker Mailand-Sanremo gewonnen hatte, setzte sich als erster Fahrer an die Spitze des Gesamtklassements. Der Lokalmatador Fabio Aru fuhr um 13 Sekunden am ersten Rosa Trikot vorbei - trotzdem sprudelte das Wasser in den Springbrunnen Sanremos pink eingefärbt.

Der große Giro-Favorit Contador war rundherum zufrieden. Der 32 Jahre alte Spanier, der den Giro bereits 2008 gewann und das Rosa Trikot für 2011 wegen nachgewiesenen Dopings abgegeben musste, hat sein kühnes Unternehmen Doppelsieg vielversprechend gestartet. Der fünffache Toursieger Bernhard Hinault traut ihm das Double zu und sein Teamchef Oleg Tinkow sowieso. Giro- und Toursieg in einer Saison gelang zuletzt 1998 dem Italiener Marco Pantani, der 2004 an einer Überdosis Kokain starb.

Gerrans war happy. "Gerade hier das Rosa Trikot zu holen, ist überwältigend. Wir haben einige Spezialisten im Team und hatten den Kurs hundertprozentig studiert, zuletzt heute Morgen", sagte der Australier nach dem Rennen.

Schlägt am Sonntag Greipels Stunde?

Für den deutschen Meister André Greipel war das Ergebnis zum Auftakt (Rang 12) eher zweitrangig. Seine große Stunde könnte zum ersten Mal am Sonntag in Genua schlagen. "So früh wie möglich" will der 32-Jährige "seine" Etappe gewinnen, und das Profil des Streckenabschnitts von Albenga in die Hafenstadt ist perfekt auf seine speziellen Fähigkeiten zugeschnitten.

Bis zu sieben Etappen hat Greipel ausgemacht, die einen Massensprint versprechen könnten. "Am Sonntag ist die erste davon", sagte der Profi aus dem belgischen Lotto-Soudal-Team.

Die Zahl seiner härtesten Konkurrenten ist sehr übersichtlich. Er nannte den Australier Michael Matthews, den Slowenen Luca Mezgec aus dem deutschen Giant-Alpecin-Team oder den Italiener Elia Viviani als seine vermutlich härtesten Widersacher in Massensprints. Greipel gewann bei seinen bisherigen Giro-Starts 2008 und 2010 jeweils eine Etappe. Die einzige deutsche WorldTour-Mannschaft Giant-Alpecin hatte mit der Entscheidung mit 20:15 Minuten nichts zu tun.

Lotto nur mit acht Profis am Start

Das Lotto-NL-Team ging nur mit acht Profis an den Start. Der Neuseeländer George Bennett hatte beim obligatorischen Gesundheitscheck des Weltverbandes UCI einen zu niedrigen Kortisonspiegel aufgewiesen und wurde von seiner Mannschaft zurückgezogen. Die veränderten Werte könnten ein Indiz für eine Krankheit oder Kortisongaben sein. Als Mitglied der Fahrer-Vereinigung für einen glaubwürdigen Radsport MPCC unterliegt das niederländische Team strengeren Richtlinien und sperrte seinen Fahrer für mindestens eine Woche.

dpa