3. Liga

Gericht setzt Insolvenzverwalter beim KFC Uerdingen ein

Rechtsanwalt aus Düsseldorf übernimmt

Gericht setzt Insolvenzverwalter beim KFC Uerdingen ein

Darf die Sanierung des Betriebs nicht in Eigenregie durchführen: Der KFC Uerdingen.

Darf die Sanierung des Betriebs nicht in Eigenregie durchführen: Der KFC Uerdingen. imago images

Überraschend war nur der Zeitpunkt: Am Dienstag bestellte das Amtsgericht Krefeld mit dem Düsseldorfer Rechtsanwalt Dr. Claus-Peter Kruth einen vorläufigen Insolvenzverwalter für den KFC Uerdingen. Dabei hatte die Geschäftsführung der Spielbetriebs-GmbH gehofft, die Sanierung des Betriebs in Eigenregie durchführen zu können und lediglich der Aufsicht eines Sachwalters zu unterstehen.

Gericht lehnt Eigenregie des Vereins ab

Doch diese Vorgehensweise lehnte das Gericht nun ab. "Verfügungen der Schuldnerin (gemeint ist die GmbH, Anmerkung der Redaktion) über Gegenstände ihres Vermögens sind nur noch mit Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters wirksam", teilte das Gericht in einer öffentlichen Bekanntmachung mit. Damit übernimmt Kruth. Ob und wie der Spielbetrieb langfristig weitergeführt werden kann, bleibt offen. Der eingetragene Verein KFC Uerdingen dürfte davon nicht betroffen sein. Zuerst hatte die Westdeutsche Zeitung über das Insolvenzeröffnungsverfahren berichtet.

Bei der Bekanntgabe des Antrags auf ein Verfahren in Eigenverwaltung hatte der Verein noch betont, die Insolvenz werde keinen Einfluss auf den Spielbetrieb haben. Außerdem wolle man die Zeit des Verfahrens nutzen, um einen geeigneten neuen Investor zu finden. Der aktuelle Mehrheits-Eigner Mikhail Ponomarev hatte im vergangenen Jahr seinen Rückzug angekündigt, als mögliche Übernahmekandidaten gilt eine Investoren-Gruppe aus Armenien.

Bei einem Eigenverwaltungsverfahren wäre die Geschäftsführung der KFC Uerdingen 05 Fußball GmbH weiter handlungsfähig geblieben. Allerdings sind für ein solches Prozedere diverse Auflagen zu erfüllen, wie unter anderem ein Finanzplan für die kommenden sechs Monate, ein Konzept zur Durchführung des Insolvenzverfahrens sowie vollumfänglich alle Informationen zu Verbindlichkeiten gegenüber Gläubigern.

Austragungsort für Heimspiel gegen Zwickau weiter fraglich

Ob und wie es beim KFC nun weitergeht, ist unklarer denn je. Zuletzt hatte die Düsseldorfer Stadiongesellschaft DLive die Uerdinger aus dem Stadion geworfen, weil wiederholt keine Miete gezahlt worden war. Wo das Team von Trainer Stefan Krämer beim nächsten Heimspiel gegen den FSV Zwickau am 13. Februar nun spielen soll, ist noch nicht festgelegt worden. Mitarbeiter des Klubs warten zudem immer wieder auf ihr Gehalt, inzwischen bedient der Klub so gut wie keine Rechnungen mehr.

Jim Decker