Bundesliga

Geldbußen: Eine Welle der Widersprüche

Auch Hertha, Köln und Frankfurt wehren sich gegen "Geisterspiel"

Geldbußen: Eine Welle der Widersprüche

Sieht die Gefahr einer Sackgasse: Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen.

Sieht die Gefahr einer Sackgasse: Frankfurts Vorstandsvorsitzender Heribert Bruchhagen. picture alliance

"Wenn der DFB Zuschauerausschlüsse zum Regelstrafmaß macht, nehmen nicht nur die betroffenen Vereine, sondern der gesamte Fußball dauerhaft großen Schaden", erklärte Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen via Pressemitteilung: "Wir dürfen uns mit dieser Art der Sanktion nicht in eine Sackgasse manövrieren, aus der wir nicht mehr rauskommen." Der Bundesliga-Aufsteiger soll bei seiner Heimpremiere der neuen Runde nur 15.000 Karten an seine Anhänger zuzüglich 5.000 Karten an die Gäste-Fans verkaufen dürfen. Zudem sollen die Hessen 50.000 Euro Strafe zahlen.

Hertha widerspricht und kündigt Entscheidung in der Liga-Frage an

Die gleiche Strafe hatte der Kontrollausschuss für den 1. FC Köln und Hertha BSC gefordert. Auch sie widersprachen dem Antrag am Dienstag. Manager Michael Preetz hatte dies bereits als "vollkommen unangemessen" und "nicht hinnehmbar" bezeichnet. Das Verfahren kommt damit vor den Einzelrichter. Die drei Nachzügler hatten am Montag beim DFB eine Fristverlängerung von 24 Stunden beantragt.

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Eine Entscheidung soll bald auch in der Frage der Liga-Zugehörigkeit fallen. Hertha hat die schriftliche Urteilsbegründung durch das Bundesgericht seit dem Wochenende vorliegen und will das Schriftstück prüfen. Das Gericht hatte Herthas Einspruch gegen die Wertung des Relegationsrückspiels von Düsseldorf (2:2) und eine Neuansetzung abgelehnt.

"Ich gehe davon aus, dass wie noch in dieser Woche unsere Entscheidung offiziell bekannt geben", sagte Schiller. Wenn die Berliner keine groben formalen oder inhaltlichen Fehler entdecken, werden sie das Urteil akzeptieren und auf den Gang vor das Ständige Neutrale Schiedsgericht verzichten. Schon die Fans hatten sich auf der Mitgliederversammlung mehrheitlich dafür ausgesprochen, den Kampf am Grünen Tisch zu beenden.

Auch Düsseldorf und Karlsruhe lehnen Strafantrag ab

Leere Ränge

Ein "Geisterspiel" droht. Doch die Fortuna setzt sich zur Wehr. imago

Bereits am Montag hatte Fortuna Düsseldorf dem Strafantrag des Kontrollausschusses widersprochen. Die Rheinländer sollen zu einem "Geisterspiel" und einer Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro verurteilt werden. "Wir haben uns intensiv mit dem Strafmaß befasst und sind dann nach ausführlicher Abwägung zu diesem Ergebnis gekommen", sagte Fortuna-Präsident Peter Frymuth dem SID: "Hintergründe werden von uns nicht kommentiert."

Der Kontrollausschuss fordert für insgesamt sechs Vereine teils drastische Strafen mit Zuschauerausschluss. Die höchste Sanktion droht der Fortuna sowohl bezüglich diverser Vorkommnisse in drei Rückrundenspielen der 2. Bundesliga als auch in beiden Relegationsspielen um den Bundesliga-Aufstieg gegen Hertha BSC Berlin. Als ausschlaggebender Punkt für die Höhe der Strafanträge gilt wohl das zweite Relegationsspiel gegen die Hauptstädter, das wegen Pyrotechnik und Zuschauern auf dem Spielfeld insgesamt dreimal unterbrochen werden musste.

Auch Karlsruhe erhebt Einspruch. Wie Präsident Ingo Wellenreuther am Montag dem SID bestätigte, werden die Badener das auch hier vom Kontrollausschuss beantragte "Geisterspiel" sowie die Geldstrafe von 15.000 Euro nicht akzeptieren: "Wir haben eine schriftliche Stellungnahme eingereicht. Darin werden einige Argumente vorgebracht. Wir hoffen auf eine Neubewertung des Sachverhalts", sagte Wellenreuther.

In Karlsruhe war es nach dem Relegationsrückspiel gegen Jahn Regensburg, in dem der Abstieg besiegelt wurde, zu schweren Ausschreitungen rund um das Wildparkstadion gekommen. Dabei wurden 76 Personen verletzt.

Weitere von Zuschauerausschreitungen betroffene Klubs haben Sanktionen nicht zugestimmt. Bayern München, Dynamo Dresden und Jahn Regensburg haben nach Angaben eines DFB-Sprechers vom Montag dem Antrag auf Geldstrafen abgelehnt. Der 1. FC Köln forderte, wie auch Frankfurt und Hertha, eine Fristverlängerung bis Dienstag.