Bundesliga

"Gelbe Karte", aber keine Strafe für Breno

München: Brasilianer gesteht Twitter-Eintrag

"Gelbe Karte", aber keine Strafe für Breno

Nach einem Gespräch mit Trainer Jupp Heynckes sowie anschließender Entschuldigung kommt Breno mit einer Verwarnung davon.

Nach einem Gespräch mit Trainer Jupp Heynckes sowie anschließender Entschuldigung kommt Breno mit einer Verwarnung davon. picture alliance

"Was für eine Phase ich durchmache. Bayern macht eine Sauerei mit mir", stand in einer Kurznachricht, die unter dem Twitter-Account "BrenoBorges@Breshow02" gepostet wurde. Am Dienstag gab Breno nun in einem Vier-Augen-Gespräch mit Heynckes zu, dass die Mitteilung tatsächlich von ihm stammt. Allerdings sei die ganze Sache nicht so gemeint gewesen.

"Breno hat dem Trainer gesagt, dass er etwas missverstanden hat", berichtete Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge am Dienstag. "Er hat sich beim Trainer und der Mannschaft entschuldigt. Der Trainer will es dabei belassen", so Rummenigge. Die Vereinsverantwortlichen schlossen sich der Entscheidung von Heynckes an und verzichten ebenfalls auf Sanktionen gegen den Brasilianer.

"Ich würde ihm die Gelbe Karte zeigen. Wir werden es dabei belassen. Wir stehen zum Spieler trotz dieser überflüssigen Meldung", sagte Rummenigge am Dienstag, schickte aber eine Drohung hinterher: "Er sollte es in Zukunft lassen, zu twittern. Ich erwarte von ihm, dass nichts Weiteres mehr kommt. Die Spieler können nicht einfach ihren Gefühlen freien Lauf lassen", so der 56-Jährige.

Die heftige Reaktion Brenos auf die simple Tatsache, dass er am letzten Wochenende in der zweiten Mannschaft statt bei den Profis zum Einsatz kam, ist umso verwunderlicher, da der deutsche Rekordmeister dem Südamerikaner selbst in schwierigen Zeiten immer beiseite stand. Im vergangenen Jahr musste Breno wegen des Verdachts auf Brandstiftung kurzfristig in Untersuchungshaft, der FC Bayern hielt aber zu ihm und gewährte ihm jegliche Unterstützung.

"Er kann weder dem Trainer noch dem Klub einen Vorwurf machen. Wir haben alles für ihn getan in letzter Zeit."

Karl-Heinz Rummenigge

Darauf wies auch Rummenigge am Dienstag hin: "Er kann weder dem Trainer noch dem Klub einen Vorwurf machen. Wir haben alles für ihn getan in letzter Zeit", so der Vorstandschef. Auch weiterhin wird der Verein den immer noch labil wirkenden Breno "trotz dieser mehr als überflüssigen Twitter-Meldung weiter unterstützen", kündigte Rummenigge an.

Ob Breno an der Säbener Straße aber über diesen Sommer hinaus, wenn sein Vertrag ausläuft, eine Zukunft haben wird, erscheint immer unwahrscheinlicher. Zwar mache er im Training große Fortschritte, wie auch Heynckes konstatierte, doch die für einen Bundesliga-Profi nötige Wettkampfhärte muss sich Breno erst mühsam wieder erarbeiten.

Denn neben seinen persönlichen Schwierigkeiten wurde Breno in den letzten Jahren auch immer wieder von schweren Verletzungen zurückgeworfen. Ein Kreuzbandriss während seiner Ausleihe zum 1. FC Nürnberg markierte den Anfang einer langen Leidenszeit, mehrmals musste das lädierte Knie operiert werden. Immer wieder kehrten die Schmerzen zurück, an einen normalen Trainings- oder gar Spielrhythmus war nicht zu denken. Erst in den letzten Monaten fasste er wieder Vertrauen in seinen Körper und seine Leistungsfähigkeit. Ob er Letztere aber nochmals beim FC Bayern München unter Beweis stellen darf, erscheint zweifelhaft.