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Geher Linke bei WM mit deutschem Rekord - "Guter Auftakt fürs Team"

Der Titel geht nach Spanien - Janssen knapp im Finale

Geher Linke bei WM mit deutschem Rekord - "Guter Auftakt fürs Team"

Fünfter Platz zum Auftakt: Christopher Linke.

Fünfter Platz zum Auftakt: Christopher Linke. IMAGO/Beautiful Sports

Geher Christopher Linke hat bei der ersten Entscheidung der Leichtathletik-WM einen deutschen Rekord bejubelt. Der Potsdamer blieb am Samstag am Heldenplatz in Budapest nach 20 Kilometern in 1:18:12 Stunden 30 Sekunden unter seiner bisherigen Bestzeit und wurde damit Fünfter. "Ich denke, das ist ein guter Auftakt für das deutsche Team", sagte Linke, der neben Sprinterin Gina Lückenkämpfer in der Kapitänsrolle agiert.

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"Es war mein großes Ziel, mit einer guten Leistung dem Team zu zeigen, auch wenn die Vorbereitung, die Ausfälle oder was auch immer beeinträchtigt haben, man soll an sich glauben. Man soll für sich kämpfen - und wenn man für sich kämpft, kämpft man auch fürs Team", sagte Routinier Linke. "Ich hoffe, dass sich viele Athleten daran ein Beispiel nehmen."

"Dürfte eines der schnellsten Rennen der Geschichte sein"

Der Titel ging in der Weltjahresbestzeit von 1:17:32 Stunden an den zweimaligen Europameister Alvaro Martin aus Spanien. Er siegte vor dem Schweden Perseus Karlström und dem Brasilianer Caio Bonfim. Außer Linke unterboten fünf weitere Athleten den jeweiligen Landesrekord. "Ich glaube, das dürfte eines der schnellsten Rennen der Geschichte sein", sagte der 34-Jährige bei seiner siebten WM.

Bislang hatte sich Linke den deutschen Rekord von 1:18:42 Stunden mit Andreas Erm geteilt. Dieser war im Jahr 2000 so schnell gewesen, Linke im Jahr 2019. "Jetzt sage ich mir so ein bisschen, 1:18:12 und keine Medaille bei der Weltmeisterschaft", sagte Linke. "Aber ich kann zufrieden sein."

Im Wettbewerb über 20 Kilometer, der wegen eines Unwetters mit zwei Stunden Verspätung begann, hatte Linke eine Top-8-Platzierung angestrebt und erfüllte die eigene Erwartung überzeugend. Noch stärker ist der Potsdamer am Donnerstag über 35 Kilometer als EM-Zweiter einzuschätzen. "Ich werde schauen, wie ich mich erhole", sagte Linke. "Ich glaube, dass über die 35 ein zweiter deutscher Rekord fallen wird."

Zunächst ist an diesem Sonntag die Leipzigerin Saskia Feige über 20 Kilometer an der Reihe. Über diese Distanz hatte sie bei der EM in München Bronze gewonnen.

Klose und Hummel ohne Chance - Bartelsmeyer im Pech

Die beiden WM-Debütanten Sören Klose (Frankfurt) und Merlin Hummel (Kulmbach) hatten bei in Budapest derweil keine Chance auf das Erreichen des Finales im Hammerwurf (Sonntag, 17.50 Uhr/ARD und Eurosport). Klose blieb mit 72,23 m in der Qualifikation deutlich unter seiner Saisonbestleistung, Hummel gelang in drei Würfen kein gültiger Versuch.

Olympiasieger und Topfavorit Wojciech Nowicki (78,04) gab sich ebenso wie Titelverteidiger Pawel Fajdek (77,98/beide Polen) keine Blöße. Ebenfalls im Finale steht Lokalmatador und Ungarns wohl größte Medaillenhoffnung Bence Halasz (78,13).

Amos Bartelsmeyer (Frankfurt) hat das Halbfinale über 1500 m (Sonntag, 17.30 Uhr) trotz einer couragierten Vorstellung verpasst. Der 29-Jährige lief in 3:35,44 Minuten in seinem Vorlauf auf Rang sieben, nur die ersten Sechs aus jedem Lauf ziehen in die nächste Runde ein. So wie Olympiasieger und Europameister Jakob Ingebrigtsen, der Norweger gewann den Vorlauf mit Bartelsmeyer. Der WM-Titel über die 1500 m fehlt dem 22-Jährigen noch in seiner Sammlung.

Diskus: Janssen als einziger DLV-Starter im WM-Finale

Vom deutschen Diskus-Trio hat nur Henrik Janssen (Magdeburg) den Sprung ins Finale geschafft. Der deutsche Meister erzielte in der Qualifikation am Samstag 63,79 m und zog damit als zwölftbester und letzter Werfer in die Entscheidung am Montag (20.30 Uhr/ZDF und Eurosport) ein. Während Daniel Jasinski (Wattenscheid/63,36) und WM-Debütant Steven Richter (Gelenau/63,37) dagegen ausschieden, gaben sich die Favoriten keine Blöße. Titelverteidiger Kristjan Ceh (Slowenien/65,95) schaffte wie auch Olympiasieger Daniel Stahl (Schweden/66,25) und Europameister Mykolas Alekna (Litauen/66,04) ohne Probleme das Weiterkommen.

Dreisprung: Heß trotz guter Leistung nicht im Finale

Der ehemalige Europameister Max Heß (Chemnitz) hat das Finale im Dreisprung (Montag, 19.40 Uhr/ZDF und Eurosport) trotz einer Saisonbestleistung verpasst. Die 16,48 m des 27 Jahre alten Sportsoldaten reichten nur zu Gesamtplatz 18 in der Qualifikation.

Der erst 18 Jahre alte Topfavorit Jaydon Hibbert (Jamaika) legte 17,70 m hin, mit seinen 17,87 m ist er die Nummer eins der Welt. Titelverteidiger und Olympiasieger Pedro Pichardo (Portugal) war verletzungsbedingt nicht am Start.

dpa

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