Bundesliga

Geheimtreffen mit Schuster in Malaga

Frankfurt: Als Nachfolger für Veh?

Geheimtreffen mit Schuster in Malaga

Ist nach kicker-Recherchen bei Eintracht Frankfurt als Nachfolger von Armin Veh im Gespräch: Bernd Schuster.

Ist nach kicker-Recherchen bei Eintracht Frankfurt als Nachfolger von Armin Veh im Gespräch: Bernd Schuster. imago

Am 1. Mai, dem Tag der Arbeit, waren Heribert Bruchhagen und Sportdirektor Bruno Hübner in geheimer Mission unterwegs.

Nach kicker-Recherchen flogen der Vorstandsvorsitzende und der Sportdirektor am vergangenen Donnerstag nach Malaga und trafen sich dort mit Schuster. Am Freitag kehrten Bruchhagen und Hübner nach Frankfurt zurück. Der 54-jährige Schuster trainiert seit Beginn dieser Saison den FC Malaga. Die Andalusier verloren am vergangenen Wochenende mit 0:1 gegen den FC Elche und verpassten dadurch den vorzeitigen Klassenerhalt. Mit 41 Zählern auf Rang 13 liegend haben die Boquerones aber weiterhin im Saisonendspurt alle Trümpfe in der Hand, weshalb es in den kommenden Tagen dann ganz schnell gehen könnte.

zum Thema

Wenn Armin Veh am nächsten Wochenende in seiner Heimatstadt Augsburg zum letzten Mal auf der Eintracht-Bank sitzt und anschließend enge Vertraute zum Essen zu sich nach Hause einlädt, könnte der ebenfalls in Augsburg geborene Schuster bereits als neuer Trainer der Hessen feststehen.

Für Schuster wäre es das Deutschland-Comeback nach 15-jähriger Abstinenz. Nach seinem Abschied vom damaligen Zweitligisten 1. FC Köln 1999 arbeitete der "Blonde Engel" unter anderen bei Real Madrid, Besiktas Istanbul und Schachtar Donezk als Cheftrainer. Der Europameister von 1980, der in den 80er Jahren als Spieler mit Real Madrid und dem FC Barcelona die spanische Meisterschaft feierte, wäre die von einigen Spielern geforderte "große Lösung" für die Eintracht.

Da Schuster in Malaga einen Vertrag bis 2018 besitzt, wäre womöglich eine Ablösesumme fällig. Die Situation Schusters in der Hafenstadt ist allerdings kompliziert. Denn nur Rang zehn oder besser in der Primera Division garantiert dem 54-Jährigen sein Traineramt auch in der kommenden Saison. Sollte Malaga sich in diesem Fall gegen eine Weiterbeschäftigung des bei Teilen der Mannschaft unbeliebten Deutschen entscheiden, müsste der Verein den Vertrag mit Schuster kündigen. Laut spanischen Medienberichten würde der 54-Jährigen dann eine Abfindung in Höhe von vier Millionen Euro erhalten. Ohne Gegenfinanzierung würde Malaga dann Schuster sicher nicht ziehen lassen. Ein Ausschlusskriterium wäre eine Ablösesumme für Frankfurt aber ohnehin nicht, wie das Werben um Schmidt gezeigt hat. Um den Coach aus Salzburg loszueisen, wäre die Eintracht bereit gewesen, einen siebenstelligen Betrag an die Österreicher zu überweisen.

Sollte Malaga aber die Saison schlechter als auf Rang zehn abschließen, kann der Vertrag von beiden Seiten gekündigt werden. Dann könnte Schuster ablösefrei in die Mainmetropole wechseln.

Julian Franzke