Bundesliga

Gedanken an Smolarek

Hamburger SV: Petric spielt Guerrero

Gedanken an Smolarek

Ebi Smolarek, hier gegen Nordirlands Damien Johnson (li.)

Spielt er bald wieder eine Rolle in der Bundesliga: Ebi Smolarek, hier gegen Nordirlands Damien Johnson (li.). imago

Zum anderen, weil nach dem Kreuzbandriss des Angreifers nun auch nominell Alternativen fehlen. "Uns ist Vielseitigkeit verloren gegangen", stellt Bruno Labbadia fest. Deshalb wird über ein Nachrüsten nachgedacht. Gegenstand der internen Diskussionen: Ebi Smolarek (28).

Der Ex-Dortmunder (25 Tore in 81 Bundesligaspielen) ist nach seiner Vertragsauflösung bei Bolton Wanderers vereinslos und ablösefrei zu haben. Seine Bundesligaerfahrung und der Nachweis der Torgefahr, den der Pole bei den Borussen erbrachte, sprechen für ihn. Gegen ihn spricht, dass nach dem Weggang aus Dortmund die Kurve nach unten zeigt. 2007/2008 kam er für Racing Santander in der Primera Division in 34 Einsätzen auf vier Tore, in der Premier League gelang im Vorjahr in zwölf Partien kein Treffer. Am gestrigen Sonntag hatte Labbadia den Entscheidungsprozess noch nicht abgeschlossen, deutet aber an: "Unsere Ausfälle sind gravierend, wenn man sie auf Dauer sieht." Das spricht für Smolarek.

Mit Alex Silva, Collin Benjamin und nun Guerrero laborieren drei Profis an Kreuzbandrissen, Bastian Reinhardt fehlt mit Mittelfußbruch noch monatelang. Die neue Breite im Kader, bislang ein Erfolgsgeheimnis, ist schon vor Beginn der Europa League am Donnerstag bei Rapid Wien nicht mehr da.

Wann und wo Guerrero operiert wird, entscheiden Trainer, Ärzteteam, Spieler und dessen Berater Roger Linse Anfang der Woche gemeinsam. Das hintere Kreuzband im linken Knie ist gerissen, das vordere angerissen - ein zusätzliches Handicap. Der HSV hat Guerrero bereits versichert, sofort mit ihm verlängern zu wollen. Ein Signal, um dem Spieler vor der OP Sicherheit zu geben. Aber: Ohne Verletzung wäre der Poker für den Klub weitaus schwieriger geworden.

Bis zur Genesung spielt Mladen Petric den Guerrero. "Nach 20 Minuten hat Mladen es geschafft, in Guerreros Rolle zu schlüpfen", lobt Labbadia, "er hat die Bälle aus dem Mittelfeld geholt." Beispielhaft dafür das 1:0, das Petric Höhe der Mittellinie selbst eingeleitet hat. Der Kroate weiß: "Wir sind alle gefragt, die Ausfälle zu kompensieren."