Europa League

Gasperini: "Wir dürfen uns auf keinen Fall einen Selbstläufer erwarten"

Atalanta klarer Favorit gegen Sturm

Gasperini: "Wir dürfen uns auf keinen Fall einen Selbstläufer erwarten"

Atalanta Bergamo holte in drei Europa-League-Spielen bislang sieben Punkte.

Atalanta Bergamo holte in drei Europa-League-Spielen bislang sieben Punkte. IMAGO/ZUMA Press

Aus Bergamo berichtet Nikolaus Fink

Einige Kilometer von Bergamo entfernt nahmen sich am Mittwoch Atalanta-Trainer Gian Piero Gasperini und Mittelfeldmann Davide Zappacosta rund 30 Minuten Zeit, um vor dem Aufeinandertreffen mit Sturm Graz (Donnerstag, 21 Uhr, LIVE! bei kicker) die Fragen der anwesenden Journalisten zu beantworten. Und eines wurde bei der obligatorischen Pressekonferenz vor dem "Rückspiel" gegen die Steirer klar: Das 2:2-Unentschieden vor zwei Wochen, bei dem die Italiener fast eine Halbzeit lang in Überzahl agiert hatten, rang dem Spitzenklub aus der Serie A durchaus Respekt ab.

Europa League - 4. Spieltag

"Wir dürfen uns morgen auf keinen Fall einen Selbstläufer erwarten. Sturm Graz hat bei mir einen sehr guten Eindruck hinterlassen", betonte Gasperini. Insbesondere die Laufbereitschaft der Schwarz-Weißen in numerischer Unterlegenheit habe ihn beeindruckt, so der 65-Jährige. "Unsere Aufmerksamkeit für morgen ist sehr, sehr hoch."

Daran ändere auch die Tatsache, dass Sturm seit dem Punktgewinn gegen Atalanta in der Liga zwei Niederlagen am Stück einstecken musste, nichts. Denn die Pleiten gegen die Wiener Austria (0:1) und den LASK (1:3) würden laut Gasperini nichts über die Qualität der Grazer aussagen: "Wir haben großen Respekt vor Sturm. Ich schätze den Fußball, den sie spielen, sehr. Aber wir haben eine gute Möglichkeit, uns zu qualifizieren. Diese wollen wir auf jeden Fall nutzen."

Bergamo führt Gruppe D ohne Niederlage an

Mit einem Heimsieg am Donnerstag würde Bergamo einen großen Schritt in Richtung direkte Qualifikation für das Achtelfinale machen. Aktuell führen die Italiener ihre Gruppe D mit sieben Punkten an, dahinter lauern Sporting Lissabon und Sturm mit jeweils vier Zählern. Rakow Tschenstochau rangiert mit lediglich einem Zähler abgeschlagen auf dem letzten Platz. Zappacosta: "Wir werden morgen die notwendige Mentalität und Zielstrebigkeit auf den Platz bringen. Wir wollen die drei Punkte."

Das Spiel in Graz habe man eingehend analysiert, führte Zappacosta aus: "Wir wissen, was wir falsch gemacht haben." Ohne konkret darauf einzugehen, spielte der 31-Jährige mit diesen Worten wohl auf die zweite Halbzeit in der steirischen Landeshauptstadt an. Nach dem Ausschluss von Stefan Hierländer in der 52. Minute agierte Atalanta zu wenig zielstrebig und wurde dafür mit dem Ausgleichstreffer durch Szymon Wlodarczyk (80.) bestraft. Spuren habe das Remis bei Zappacosta aber keine hinterlassen: "Der Ärger über den verpassten Sieg im Hinspiel war bereits am Tag danach verflogen."

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Das habe auch mit der abgelaufenen Saison zu tun, die Atalanta auf dem fünften Platz abschloss. "Wir müssen uns auch vor Augen führen, wie hart wir vergangenes Jahr gearbeitet haben, um überhaupt nach Europa zu kommen. Wir haben so viele Opfer dafür gebracht. Das müssen wir jetzt ehren", erklärte Zappacosta. In der laufenden Spielzeit liegt Bergamo aktuell erneut auf Rang fünf, am vergangenen Wochenende musste die Gasperini-Elf gegen Inter Mailand ihre erste Heimniederlage der Saison hinnehmen.

Personalsorgen bei Atalanta

Nach dem Spiel gegen den Tabellenführer der Serie A plagen Atalanta leichte Personalsorgen. Matteo Ruggeri (Knöchel), Giorgio Scalvini (Hexenschuss) und Charles De Ketelaere (Knie) werden gegen Sturm allesamt ausfallen. "Im Moment haben wir eine schwierige Phase, die wir gut überstehen müssen", meinte Gasperini. Mit längeren Ausfällen dieser drei Spieler sei nicht zu rechnen.

Atalanta - Sturm

Unabhängig von der aktuellen Kadersituation wird Atalanta das Spiel gegen Sturm als Favorit in Angriff nehmen. Unterschätzen werde man den aktuellen Tabellenzweiten der österreichischen Bundesliga aber keinesfalls, kündigte Gasperini an: "Alle Spiele (in der Gruppe, Anm.) sind umkämpft und ausgeglichen. Unsere Ausgangslage ist gut, wir müssen diese morgen aber mit einer starken Leistung bestätigen."