3. Liga

Duisburg: Trainer Boris Schommers zerlegt seine Abwehr

Große Sorgen um Kapitän Mai

"Gar kein Verständnis dafür": Schommers zerlegt seine Abwehr

Besorgt über die Abwehrarbeit seines Teams in München: MSV-Trainer Boris Schommers.

Besorgt über die Abwehrarbeit seines Teams in München: MSV-Trainer Boris Schommers. IMAGO/Nico Herbertz

Minutenlang redete Boris Schommers auf seine Mannschaft ein, energisch, ja fast schon wütend. Gerade hatte der von ihm trainierte MSV Duisburg mit 1:4 das im Abstiegskampf eminent wichtige Spiel beim TSV 1860 München verloren, der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt nun schon fünf Punkte (und der Hallesche FC hat noch ein Nachholspiel). Doch es war vor allem eines, was Schommers erzürnte: "Wie wir nach 15 Minuten verteidigt haben, war teilweise dilettantisch. Da habe ich gar kein Verständnis dafür!"

3. Liga, 21. Spieltag

Dabei sei die Anfangsviertelstunde noch "in Ordnung gewesen". Auch sein neuer, Bundesliga-erfahrener Stürmer Daniel Ginczek pflichtete dem bei. "Wir sind nicht so schlecht ins Spiel gekommen und können sogar in Führung gehen", meinte der 32-Jährige. "Dann läuft es natürlich anders." 

Schommers zweifelt an Drittligatauglichkeit

Lief es aber nicht. So gingen die Münchner Löwen binnen acht Minuten mit 2:0 in Führung (15., 23.), nach dem Seitenwechsel folgte der nächste Doppelschlag (53., 58.). Und Schommers machte mehrere Kritikpunkte an seiner Defensive aus: fehlende Kompaktheit, die Mitte sei nicht geschlossen und der ballführende Spieler im letzten Drittel nicht attackiert worden.

"Wie wir die Tore kriegen, wie wir insgesamt verteidigen - das reicht einfach nicht, um ein Spiel in der 3. Liga zu gewinnen", pflichtete Ginczek seinem Trainer bei. 

Wir kriegen jetzt zwei Tage auf die Fresse und können es dann gegen Halle besser machen.

Daniel Ginczek

Erklären konnte sich Schommers die Nachlässigkeit seiner Abwehr allerdings nicht, schließlich sei das weder vor der Winterpause noch in der Vorbereitung so gewesen. "Vielleicht haben manche gedacht, das Verteidigen geht heute so leicht wie gegen den Viertligisten letzte Woche (beim 3:0-Testspielsieg gegen Gladbach II, Anm. d. Red.)", mutmaßte der MSV-Coach und schob ein vernichtendes Fazit für den abstiegsbedrohten Traditionsverein hinterher:  "Wie wir heute verteidigt haben, das war nicht drittligawürdig."

Mai möglicherweise schwerer Verletzt

Doch auch eine weitere Baustelle trieb den Duisburgern am Samstagabend Sorgenfalten auf die Stirn: Sebastian Mai, etatmäßiger Kapitän der Zebras, war in der 60. Minute eingewechselt worden, verletzte sich am Knie und musste nach nur fünf Minuten - gestützt auf zwei Betreuer - wieder ausgewechselt werden.

Womöglich eine schwere Verletzung? "Ich will keine Spekulationen anheizen, wir müssen medizinische Untersuchungen machen", meinte Schommers besorgt. Der Routinier habe selber "kein gutes Gefühl gehabt", man müsse schauen. "Hoffentlich ist es nicht ganz so schwer, aber das passt natürlich zu dem Tag", so der 45-Jährige.

Gegen Halle wartet bereits das nächste Sechs-Punkte-Spiel

Dennoch wollte Schommers sich mit der bitteren Niederlage im Kellerduell bei den Löwen nicht zu lange aufhalten, der Blick ging sofort auf das nächste Sechs-Punkte-Spiel, am Dienstag gegen den Halleschen FC (19 Uhr, LIVE! bei kicker). "Das ist das einzig Gute, dass wir in drei Tagen gleich die Chance haben, es besser zu machen. Und da gibt es sehr viele Punkte", so Duisburgs Trainer.

Auch Ginczek schlug in die gleiche Kerbe: "Wir kriegen jetzt zwei Tage auf die Fresse und können es dann gegen Halle besser machen." Besser Verteidigen und das Spiel gewinnen, das sei das gemeinsame Ziel für Dienstag.

vfa

Rekordhalter Diekmeier, Duisburg rüstet auf: So viel Bundesliga steckt in der 3. Liga