WM

Auftaktsieg für Deutschland

4. INAS FID Fußball WM der Menschen mit Lern- und geistiger Behinderung

Auftaktsieg für Deutschland

Ahmet Demir gegen Yuutu Urakawa

Spektakulär: Ahmet Demir setzt sich per Fallrückzieher gegen Yuutu Urakawa durch. dpa

Die Tore für das Team von DSB-Coach Willi Breuer erzielten Rodel Schmitz (11.), Ahmet Demir (54.) sowie Tufan Civelek (89., Foulelfmeter).

"Wir freuen uns über den Erfolg, aber wir hätten deutlicher gewinnen müssen", erklärte Breuer, dem der derzeit vereinslose Coach Christoph Daum als Assistent und Motivator zur Seite stand.

Die Erleichterung über den Sieg vor der ungewohnten Kulisse war den deutschen Spielern anzumerken: "Wie wir angefeuert wurden, war einfach super. So was hat keiner von uns jemals erlebt", sagte Guido Skorna. "Ich hatte vorher Bauchschmerzen und tierische Angst, normalerweise spielen wir ja nur vor 100 Zuschauern", fügte der DSB-Kapitän weiterhin an.

Weitere Gegner der deutschen Elf in der Gruppe A sind Nordirland (4. September in Lippstadt) und Russland (7. September in Bielefeld). Das Finale wird am 16. September in der Leverkusener BayArena ausgespielt.

Vor dem Anpfiff der Begegnung in der MSV-Arena wurde die 4. WM der Menschen mit Lernbehinderung und geistiger Behinderung von Bundespräsident Horst Köhler eröffnet: "Schon wieder erlebt Deutschland so ein Fußballfest, dies ist ein wunderbarer und unvergesslicher Sommer. Ich wünsche mir sehr, dass das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung ein Stück selbstverständlicher wird", erklärte das Staatsoberhaupt in seinem Grußwort.

Bundespräsident Horst Köhler und DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger

Bundespräsident Horst Köhler (li.) und DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger.

"Von dem Mut und der Einsatzfreude, die diese Sportler zeigen, kann sich mancher, der ohne Behinderung ist, eine Scheibe abschneiden", sagte Köhler.

Bei der WM, die vom Weltverband INAS-FID (International Sports Federation for Persons with Intellectual Disability) veranstaltet wird, dürfen nur Akteure mit einer Lernschwäche und einem geprüften Intelligenzquotienten von unter 75 teilnehmen.

Titelverteidiger England gilt auch bei der 4. WM wieder als haushoher Favorit. Der nationale Verband (FA) hat bereits professionelle Strukturen geschaffen, von denen andere Nationen noch ein ganzes Stück weit entfernt sind. So wird die Auswahl der Menschen mit geistiger Behinderung im "Mutterland des Fußballs" von einem hauptamtlichen Manager und einem Technischen Direktor betreut. Es gibt mehrere Ligen, etliche Profiklubs unterhalten sogar eigene Teams.