kicker: Am Sonntag ging das Trainingslager in der Türkei zu Ende. Im Gegensatz zu ihrem verletzten Konkurrenten Ingo Wunderlich konnten Sie daran teilnehmen. Haben Sie den Stammplatz im rechten Mittelfeld sicher?
Daniel Bauer (24, Mittelfeld): Das kann ich noch nicht sagen, zumal ich beim 3:3 gegen Unirea Cluj eine Platzwunde am Kopf erlitt. Für Ingo ist es bitter: Ein Trainingslager bringt ein Team fast immer voran. Aber ich will mich so oder so sportlich durchsetzen, bin variabel einsetzbar. Ich kann auch hinten rechts auflaufen. Zuletzt bei Eintracht Trier habe ich auch mal zentral gespielt.
kicker: Ihr letztes Punktspiel liegt über ein Jahr zurück. Wie haben Sie die Zeit samt Verletzungen und Arbeitslosigkeit überstanden?
Bauer: Meine Eltern fingen mich in dieser Phase auf. Ich habe außerdem gelernt, gelassener zu sein. Ich nehme die Situation jetzt so wie sie kommt. Trainer Paul Linz, mein Förderer, hat das immer gepredigt. Man sollte sich außerdem nicht immer zu hohe Ziele setzen.
kicker: Gilt deshalb Ihr Vertrag vorläufig nur bis zum Saisonende?
Bauer: Nicht unbedingt. Das war von beiden Seiten so gewollt. Der Verein geht kein großes Risiko ein. Und ich sehe es als Chance, mich zu beweisen. Ich will mithelfen, den angestrebten Mittelfeldplatz zu sichern. Unabhängig davon bin ich keiner, der ständig zwischen den Klubs hin und her hüpft.
kicker: Warum haben Sie sich als Rheinland-Pfälzer ausgerechnet für die Hauptstadt entschieden?
Bauer: Es gab auch Angebote aus dem Süden, das von Union war das Konkreteste. Außerdem ist Unions Kultstatus überall bekannt.
kicker: Trainer Christian Schreier hält große Stücke auf Sie. Hat er Sie deshalb verpflichtet, obwohl Sie noch nicht einmal ein Testspiel für Union bestritten hatten?
Bauer: Die Qualitäten eines Spielers sieht man in zwei Wochen Training eher als in einem Testspiel. Ich war lange genug da. Beim ersten Mal verletzte ich mich leider. Beim zweiten Mal fehlte Union das Geld.
Interview: Matthias Koch
