Regionalliga

Die TSG baut in Sinsheim

Hoffenheim: Neues Stadion geht nicht an Heidelberg

Die TSG baut in Sinsheim

SAP-Mitbegründer und größer Förderer der TSG Hoffenheim: Dietmar Hopp

Ein weiterer Schritt in Richtung Bundesliga? Hoffenheims großer Förderer Dietmar Hopp kann mit der TSG den Stadionbau angehen. dpa

Der ambitionierte Drittligist, dessen Team vom früheren Bundesliga-Coach Ralf Rangnick betreut wird und über kurz oder lang in die Bundesliga aufsteigen soll, hatte zuvor in einem monatelangen Auswahlverfahren Standorte in Heidelberg und Wiesloch/Walldorf geprüft.

Ende März schien dann die Entscheidung zu Gunsten eines Standortes zwischen Heidelberg und Eppelheim gefallen zu sein. Doch dieses Vorhaben ließ sich nicht verwirklichen, weil der Eppelheimer Gemeinderat im April einer potenziellen Industriebebauung den Vorzug gegeben hatte.

So ging die Suche weiter und dauerte fast ein halbes Jahr an, ehe die inzwischen als Alternative auf den Plan getretenen Sinsheimer den Zuschlag erhielten. Die dortige Kommune billigte das Bauvorhaben mit großer Mehrheit und bringt für die TSG in mehreren Punkten Vorteile mit sich. So entsteht das Stadion in einem Gebiet, das bereits als Gewerbegebiet ausgewiesen ist. "Damit ist eine Baugenehmigung innerhalb viel kürzerer Zeit möglich, als in Heidelberg, wobei dort bei beiden Standorten noch offen ist, ob überhaupt gebaut werden könnte", heißt es in der Pressemitteilung des Vereins.

zum Thema

Zudem ist die Verkehrsanbindung in Sinsheim optimal: eine sechsspurige Autobahn verläuft direkt in der Nähe der Arena, ferner ist für 2009 eine S-Bahn geplant. Da in der Nähe das Sinsheimer Messegelände sowie das "Auto & Technik Museum Sinsheim" liegt, gibt es bereits eine große Zahl an nutzbaren Parkplätzen. So muss der Investor lediglich noch 2300 ebenerdige Stellplätze direkt am Stadion zur Verfügung stellen.

In Heidelberg wäre eine ungleich größere Investition vonnöten gewesen. Die Realisierung des Bauvorhabens in Heidelberg hätte Berechnungen zu Folge sehr hohe Kosten neben den eigentlichen Baukosten verursacht (Geländeerwerb, Parkplätze, Personennahverkehr, z.T. Verlegung von Hochspannungsleitungen, Umbau von Zufahrtstraßen).

Als Nachteil nennt die TSG nun allenfalls, dass der "Name der weltbekannten Stadt Heidelberg für das Fußball-Unternehmen von großem Nutzen" gewesen wäre. Dies würde die "mehr als doppelt so hohe Investition" jedoch nicht ausgleichen.

Das 40 Millionen Euro teure neue Stadion soll 30.000 Zuschauern Platz bieten. Ob durch die Vergabe des Standortes an Sinsheim der geplante neue Vereinsname "FCH Heidelberg 06" aufrechterhalten wird, ist nun natürlich äußerst fraglich.