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Das Team zieht die Notbremse

Nord: Finanziell prekäre Situation beim VfR Neumünster

Das Team zieht die Notbremse

Angesichts der Tatsache, dass aller Voraussicht nach schon ab Ende März keine Spielergehälter mehr gezahlt werden können, initiierte sie gemeinsam mit Trainer Thomas Möller eine Aktion, die der Coach als "Hilfe zur Selbsthilfe" bezeichnet. Unter www.pleitegeier-team.de präsentieren sich die Lila-Weißen im Internet, bitten dort um Spenden für die Mannschaftskasse und bieten Fan-Artikel mit dem eigens kreierten Pleitegeier-Logo an: ein traurig dreinschauendes Federvieh mit heraushängenden Hosentaschen (siehe Foto). Außerdem werden die lustigsten Ausreden, Videos und News rund um die Oberliga-Elf veröffentlicht.

Beim Landesderby in Henstedt-Rhen trugen die Rasensport-Kicker beim Aufwärmprogramm erstmals Jacken mit dem Pleitegeier und der dazugehörigen Spendenkontoverbindung auf dem Rücken. Denn was auf den ersten Blick wie ein PR-Gag anmutet, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als ernste Angelegenheit. "Wir haben eine Art Sozialfonds gegründet, damit die Spieler nicht ins Bodenlose fallen", erklärt Thomas Möller den Hintergrund. Immerhin bestreiten mehrere Akteure ihren Lebensunterhalt von dem, was sie beim VfR verdienen. Und so befindet sich auf der Homepage neuerdings eine Job-Börse, von der sich die betroffenen Kicker Zusatzverdienstmöglichkeiten erhoffen.

Vorwürfe seitens einiger Fans, die Mannschaft sei eine Söldnertruppe und interessiere sich nicht für die prekäre Lage des Gesamtvereins, weist Thomas Möller zurück: "Wir reden über Fußballer, die 200 Euro im Monat verdienen. Das sind doch keine Söldner. Die eigentlichen Söldner haben den VfR doch längst verlassen."

Arne Schmuck