Nationalelf

Klose widerspricht Frings

Bremer Zwist erreicht DFB-Elf

Klose widerspricht Frings

Torsten Frings und Miroslav Klose

Meinungsverschiedenheit: Die beiden Bremer Nationalspieler Torsten Frings und Miroslav Klose. imago

"Wer Torsten kennt, der weiß: Wenn der Wind aus der einen Richtung weht, dann äußert er sich so, und wenn er von der anderen Richtung kommt, dann ist es genau das Gegenteil", wird Klose in dem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" ungewohnt forsch zitiert.

Frings hatte in der vergangenen Woche gesagt, dass er nicht mehr den Eindruck habe, dass Klose bei Werder Bremen bleiben will. "Wenn das so ist, dann soll er halt gehen", schloss Frings.

Klose erinnerte nun daran, dass auch Frings einen "Flirt" mit Juventus Turin hatte und er dazu geschwiegen habe: "Ich habe zu seiner ganzen Juventus-Turin-Geschichte nichts gesagt. Dazu brauche ich mich nicht zu äußern - weil es seine Entscheidung ist, ob er geht oder nicht".

Der Nationalstürmer besitzt bei Werder Bremen noch einen Vertrag bis 2008. Am 4. Mai traf er sich mit Bayern-Manager Uli Hoeneß und Coach Ottmar Hitzfeld am Flughafen Hannover. Dabei soll es sich nicht um Vertragsverhandlungen gehandelt haben, sondern um ein rein informelles Gespräch. Seitdem herrscht um den Torjäger Unruhe in Bremen.

Klose kann die Kritik an dem Treffen und an seinen Leistungen in der Rückrunde nachvollziehen. Was ihn aber extrem stört, sind die kolportierten Berichte über Probleme in seinem Privatleben. "Das Schlimmste waren diese Lügengeschichten, die über mich und mein Privatleben in die Welt gesetzt wurden, diese Schmutzkampagnen", so Klose. Er betonte, er führe ein harmonisches Familienleben und werde gegen die falschen Verdächtigungen vorgehen: "Dazu werde ich zu gegebener Zeit noch die passende Retourkutsche geben" kündigte er an.

Als Grund für seine mäßigen Leistungen in der Rückrunde gab er eine Viruserkrankung an, die ihn über längere Zeit geschwächt habe. Sämtliche Untersuchungen hätten keinen Befund darüber ergeben, woher die Erkrankung komme. Am Ende sei sie aber "von alleine weggegangen."

Die Interview-Aussagen von Klose ließ Frings nicht lange auf sich sitzen: "Mich interessiert nicht, was Miro sagt. Ich bin ja froh, dass Miro überhaupt noch was sagt, dass er ein Lebenszeichen von sich gibt", kommentierte der 30-Jährige die Aussagen Kloses. Auch einen weiteren Seitenhieb auf Klose konnte er sich nicht verkneifen: "Ich bleibe bei meiner Meinung und werde die auch nicht ändern, wie er das immer sagt".

Nach Angaben von DFB-Mediendirektor Harald Stenger saßen die beiden Bremer am Dienstagvormittag im Pressebüro des DFB zusammen und studierten die Tageszeitungen. Laut Stenger seien dabei weder Tassen noch andere Gegenstände durch den Raum geflogen.