Nationalelf

Einsatzgarantie für Klose

Torjäger im Wartestand gegen Slowakei gesetzt

Einsatzgarantie für Klose

Die anderen treffen, Klose gratuliert: Der Werder-Torjäger mit Ladehemmung fasst Torschütze Fritz ins Haar, links Schneider.

Die anderen treffen, Klose gratuliert: Der Werder-Torjäger mit Ladehemmung fasst Torschütze Fritz ins Haar, links Schneider. dpa

Obwohl der frisch gebackene deutsche Meister Mario Gomez gegen San Marino nach seiner Einwechslung doppelt traf, während der WM-Torschützenkönig von 2006 einmal mehr leer ausging, wird Klose auch am Mittwoch gegen die Slowakei in der Startelf stehen. "Er spielt von Anfang an", sagte Löw und versuchte, die alle im Team nervenden Fragen über die Formschwäche Kloses zu beenden. Beendet sind die Diskussionen um Deutschlands Angreifer Nummer eins aber wohl erst, wenn seine sportliche Zukunft geklärt ist und wenn er wieder trifft.

Klose selbst war nach dem Auftritt in Nürnberg selbst enttäuscht. "Wenn man 6:0 gewinnt und kein Tor macht ist es klar, dass man als Stürmer ein bisschen verärgert ist." Er weiß, was ihm am meisten fehlt: "Ich bin Stürmer: Tore." Gegen San Marino nutzte er beste Möglichkeiten nicht, doch demonstrativ ließ Löw seinen Führungsspieler über 90 Minuten auf dem Platz; Balsam für die geschundene Seele des Bremers. "Das habe ich gebraucht, mal wieder 90 Minuten zu proben", gestand der 28-Jährige, der am Ende der Nach-WM-Saison einen sehr betrübten Eindruck macht. Ganz anders als Aufsteiger Gomez, der nach zwei Länderspielen drei Tore auf seinem Konto hat. "Ich hatte schon viel Selbstvertrauen nach dieser Saison, jetzt habe ich noch mehr", sagte der Angreifer von Meister Stuttgart, den selbst eine lange Verletzungspause nicht aus dem Tritt brachte.

Es wäre so wichtig für den Bremer, am Mittwoch mit einem Erfolgserlebnis und mit Klarheit über seinen Arbeitgeber in der neuen Saison in die Sommerpause zu gehen. "Es ist noch nichts entschieden", verriet Löw der dpa nach einem intensiven Gespräch mit dem Familienvater. Klose, dessen Wechsel zum FC Bayern in diesem Sommer weiter Thema ist, könnte Werder 2008 ablösefrei verlassen. Bei einem vorzeitigen Abschied könnten die Hanseaten noch eine fette Ablöse einstreichen.

Bayern hat Interesse, Bremen ist einem Wechsel auch nicht mehr abgeneigt - der Millionen-Poker läuft und belastet augenscheinlich den sensiblen Angreifer. "Ich weiß selber wie das ist, wenn man sich Gedanken über andere Sachen macht, die wichtiger sind", sagte der deutsche Torschütze vom Dienst, Kevin Kuranyi, und plauderte möglicherweise Kabinen-Interna aus. "Die Situation in Bremen ist schwer. Deswegen wird er bestimmt versuchen, den Verein zu wechseln."

Während Klose selbst weiter zum Thema schweigt, sagt sein Klub- und Nationalmannschaftskollege Torsten Frings: "An Miros Stelle würde ich mich ganz klar zu allen Dingen äußern, dann wäre alles vom Tisch. Wir können ihn zwar super gebrauchen, aber nach dem ganzen Theater um seinen Wechsel denke ich nicht, dass er unbedingt weiter für Werder spielen möchte. Wenn das so ist, dann soll er halt gehen.“

Während die Klose-Krise andauert, trifft Kuranyi munter weiter und Jungspund Gomez ist sowieso "geil" auf Fußballspielen. "Es ist zur Zeit so, dass mir die Bälle auf den Fuß fallen", sagte der 21 Jahre alte Stuttgarter, der sich klaglos in die Rolle des Bankdrückers fügt. "Ich habe zwei Spiele gemacht, Miro spielt schon sieben Jahre auf höchstem Niveau für Deutschland. Da gibt es nichts zu rütteln."