Macht heute in Bratislava sein 75. Länderspiel: Bernd Schneider. imago
Mein erster Kontakt zum Bundestrainer
"Dezember 1998. Erich Ribbeck rief an, ich sei bei der USA-Reise Anfang 1999 dabei. Für mich wie ein Weihnachtsgeschenk."
Mein erstes Spiel
"Juli ’99, Confed Cup in Mexiko, 2:0 gegen Neuseeland. Tolles Gefühl, nachdem ich auf der USA-Reise nur Ersatz war. Aber: Ich war gerade von Frankfurt nach Leverkusen gewechselt, hätte eigentlich besser die Vorbereitung im neuen Klub absolviert.“
Mein bestes Spiel
"Das 2:0 im WMAchtelfi nale gegen Schweden. Auch unser erstes Spiel nach der WM, wieder gegen Schweden. Und im August 2003 gegen Italien in Stuttgart, trotz des 0:1."
Mein emotionalstes Spiel
"Vor den WM-Play-offs gegen die Ukraine im November 2001 war die Anspannung unvergleichlich. Da kam höchstens noch 2003 das 2:1 in der EM-Quali gegen Schottland ran - vier Tage nach dem 0:0 in Island und Rudi Völlers 'Käse-Scheißdreck'-Rede, in der er sich gegen die Kritiker vor uns gestellt hatte."
Der "Brasilianer" gegen Brasilien: Bernd Schneider, der beste techniker im DFB-Team, bei der WM 2002 im Finale gegen Ronaldinho imago
Mein größter Erfolg
"Das 1:0 im WM-Halbfinale gegen Südkorea 2002, das 3:0 gegen Portugal 2006 im kleinen Finale. Ich differenziere da nicht: Ich wollte jeweils lieber Weltmeister werden."
Meine wichtigste Aktion
"Die Vorarbeit im Achtelfinale 2002 gegen Paraguay zum 1:0 in der 90. Minute. Abschlag Kahn, Frings verlängert per Kopf, ich laufe steil durch und flanke von rechts, Oli Neuville macht ihn rein."
Die beste Party
"Nach dem Paraguay-Spiel. Mehr verrate ich nicht."
Mein erstes Tor
"Der Freistoß zum 8:0 beim WM-Auftakt 2002 gegen Saudi-Arabien. Christian Ziege wollte schießen, aber ich sagte: Lass mich, ich mach ihn rein."
Mein schönstes Tor
"Das erste. Ich habe ja immerhin noch zwei geschossen: 2006 beim 3:0 gegen Schweden und beim 13:0 in San Marino. Mir wurden aber auch zwei aberkannt: März 2003, beim 1:1 gegen Litauen in der EM-Quali, und beim 4:1 gegen Kanada, Juni 2003. Beide Schiris lagen daneben."
Die nervigsten Schiedsrichter
"Natürlich diese beiden . . . Und Collina hätte im Finale 2002 Foul pfeifen können bei Rivaldos Zweikampf mit Didi Hamann vorm 0:1."
Der beste Schiedsrichter
"Dallas aus Schottland, der Torsten Frings’ Handspiel auf der Linie beim 1:0 im Viertelfinale 2002 gegen die USA nicht pfiff. Man muss Verständnis haben: Ich hab’s auch erst in Zeitlupe erkannt."
Auftakt zur ärgerlichsten Szene: Passiert im WM-Halbfinale 2006 gegen Italien. imago
Meine ärgerlichste Szene
"Halbfinale gegen Italien, meine Chance zum 1:0. Ich dachte, den mach ich rein, treffe ihn gut, und gerate in Rücklage. Wer weiß, wie’s ausgegangen wäre ..."
Mein erstes Mal als Kapitän
"Februar 2005 beim 2:2 gegen Argentinien. Habe ich nicht überbewertet. Zum WM-Eröffnungsspiel die Mannschaft aufs Feld zu führen war aber schon etwas Besonderes."
Mein schlechtestes Spiel
"April 2004, 1:5 in Rumänien. Da lief etliches schief mit kurzfristigen Absagen. Und zum Aufwärmen haben uns die Rumänen dann noch Steinbälle mitgegeben, die fünf Meter weit flogen. So unterzugehen war trotzdem sehr enttäuschend.
Einer von Schnieders Lieblingskollegen: Michael Ballack. imago
Mein liebster Mitspieler
"Könnte ich viele nennen: Michael Ballack, Oli Neuville, Torsten Frings, Kalle Ramelow und noch etliche mehr."
Die ätzendste Kritik
"Bei der EURO 2004 sagte ein TV-Reporter, den ich nicht nennen möchte: Schneider geht spazieren. Ich habe erst später davon erfahren: als mir ein guter Freund zu Weihnachten Spazierstock und Hosenträger schenkte."
Mein stärkster Gegenspieler
"Die Franzosen Zidane und Pires beim 0:3 auf Schalke im November 2003. Wir waren gar nicht so schlecht, aber die eine Klasse für sich."
Mein liebster Gegenspieler
"Bei Roberto Carlos wusste ich: Er hat einen linken Fuß und will die Linie entlanggehen. Und er ließ mir immer etwas Zeit und Platz."
Meine beeindruckendste Reise
"In den Iran im Oktober 2004. Die tolle Kultur, der abenteuerliche Straßenverkehr in Teheran. Am Flughafen wurden wir von so vielen begeisterten Menschen fast erdrückt, dass wir durch den Hinterausgang mussten."
Meine längste Auszeit
"Vom 0:0 in der EM-Quali gegen die Türkei (Oktober 1999) bis zu den Ukraine Play-offs (November 2001) war ich nicht dabei. Dabei hatte ich kein Tief. Es hat mich damals nicht groß beschäftigt. Hätte mir da jemand 75 Länderspiele prophezeit, hätte ich es nicht geglaubt."
Mit den jungen Wilden wie Lukas Podolski will Schneider 2008 Europameister werden.
Mein größtes Ziel
"Der EM-Titel."
Mein 100. Länderspiel
"Muss ich nicht mehr machen. Jemand hat ausgerechnet, dass ich bis zum EM-Finale theoretisch auf 99 kommen kann. Ich hätte kein Problem, mit 99 aufzuhören."