Machte zuletzt in der Champions League gegen Barca von sich reden: Der Bremer Aaron Hunt. imago
Auch am Freitag, wenn im englischen Coventry wieder das Hinspiel der entscheidenden Play-offs angepfiffen wird, stehen die Chancen gut für den 20-Jährigen, erneut aufzulaufen. Mal wieder. Denn dazwischen hatte Hunt eine bedenkliche Durststrecke hin gelegt. Eine hartnäckige Verletzung an der Patellasehne, begleitet von privaten Eskapaden, hatten Werders Talent aus der Spur und schließlich auch um die EM-Teilnahme mit der U21 in Portugal gebracht.
Mittlerweile aber hat sich Hunt, der im Januar erstmalig Vater wird, wieder stabilisiert - sportlich wie privat. "Das ist abgehakt, ich weiß jetzt, wie ich mich zu verhalten habe." Statt mit Werders Amateuren durch die Regionalliga zu tingeln, trumpfte Hunt zuletzt in überzeugender Manier in der Champions League gegen Barcelona auf. Ohne jegliches Zeichen von Nervosität. "Ich kann das ausblenden", versichert Hunt, den es keineswegs überraschte, so problemlos mithalten zu können: "Ich weiß, was ich kann, ich habe mich einfach nur gefreut, dass ich gegen Barca ran durfte."
"Ich habe noch nichts geschafft. Nur zweimal von Beginn gespielt."
Aaron Hunt über seinen jüngsten Höhenflug
Das will er künftig häufiger. "Ich habe noch nichts geschafft. Nur zweimal von Beginn gespielt. Aber welcher 20-Jährige hat schon die Chance, sich unter fünf Klasse-Stürmern zu behaupten und sogar Champions League zu spielen?" Deshalb bestehe auch kein Zweifel daran, den 2007 auslaufenden Vertrag in Bremen in Kürze voraussichtlich um zwei Jahre zu verlängern. "Wir sind uns einig bis auf Kleinigkeiten, wenn ich von der U21 zurück bin, werden die auch noch geklärt."
Profitiert Hunt von Trochowskis Aufstieg?
Zuvor aber will er helfen, die EM-Teilnahme perfekt zu machen. Im entscheidenden Gruppenspiel gegen Rumänien gelang Hunt beim 5:1 gegen Rumänien sein erstes Tor für die U21, daran will er nun anknüpfen. Zumal nach der Berufung von Piotr Trochowski in die A-Nationalelf auf der linken Offensivseite ein Platz frei ist. "Aaron hat sich sehr gut entwickelt", bestätigt Eilts, "ich war immer von seinen Qualitäten überzeugt."
Auch im Angriff, wo der zuletzt so treffsichere Kölner Patrick Helmes (Mittelfußbruch) ausfällt, ist Eilts sorgenfrei, da sich Kapitän Stefan Kießling nach seiner langen Pause (Adduktoreneinriss) rechtzeitig wieder fit gemeldet hat und "durchaus auch von Beginn an spielen kann", so Eilts. Immerhin traf Kießling in der Qualifikation zur EM 2006 in beiden Spielen gegen England. Und das Rückspiel steigt am kommenden Dienstag in der heimischen BayArena. Gegenüber den damaligen Resultaten in den Gruppenspielen (1:1 in England, 2:2 zu Hause) muss sich die U21 freilich steigern, sonst droht im K.-o.-Duell das Aus.
Michael Pfeifer
