Int. Fußball

FIFA untersucht "Hammers"-Strafe

England: Abstieg am grünen Tisch droht

FIFA untersucht "Hammers"-Strafe

Tevez jubelt

Zu früh gefreut? Carlos Tevez (re.) hielt West Ham mit seinen Treffern in der Liga - zumindest vorerst. imago

"Wir haben das Recht, zu sehen, wie mit solchen Fällen umgegangen wird. Wenn wir den Eindruck haben, dass da was falsch war, werden wir einschreiten", sagte FIFA-Präsident Joseph Blatter und verwies auf das Urteil eines Schweizer Gerichts, wonach die FIFA bei Transfervergehen Klubs sanktionieren darf. In dem Fall hatte der spanische Drittligist Rayo Vallecano gegen eine Strafe des Weltverbandes geklagt. "Ja, wir haben die Macht", sagte Blatter: "Das beginnt mit einer Verwarnung und endet mit Zwangsabstieg und Punktabzug." Eine Entscheidung werde "definitiv rechtzeitig für die kommende Saison fallen".

Sheffield United, Charlton Athletic, der FC Fulham und Wigan Athletic wollen gerichtlich gegen die Entscheidung ohne Punktabzug für West Ham angehen. Sheffields Vorsitzender Kevin McCabe hatte angekündigt, "notfalls bis zum europäischen Gerichtshof" zu gehen. Mit einem 1:0-Erfolg bei Manchester United hatte sich West Ham am letzten Spieltag auf Kosten Sheffields gerettet. Nach 38 Spieltagen stehen die "Blades" aufgrund der schlechteren Tordifferenz in der Abstiegszone. Sollten West Ham am grünen Tisch aber Punkte abgezogen werden, droht den "Hammers" doch noch der Abstieg in die zweite Liga.

Es geht um 60 Millionen Euro

Der im Osten Londons beheimatete Klub hatte zugegeben, bei der Verpflichtung der argentinischen Nationalspieler Carlos Tevez und des inzwischen an den FC Liverpool ausgeliehenen Javier Mascherano gegen zwei Vorschriften der Premier League verstoßen zu haben, wonach keine dritte Partei auf die Politik eines Vereins Einfluss nehmen darf. Die Transferrechte an beiden Akteuren hielt eine Investmentgesellschaft, die sich ein Mitspracherecht vertraglich zusichern ließ. Fraglich ist jedoch, ob auch gegen FIFA-Vorschriften verstoßen wurde.

Es steht einiges an Geld auf dem Spiel: Auf Grund des neuen Fernsehvertrags bekommen die Zweitligisten in der kommenden Saison rund 60 Millionen Euro weniger als die Klubs der Premier League.