Feierte beim 2:1 gegen Livorno sein Debüt im Milan-Dress: Ronaldo. dpa
Von Rom bis Cagliari wurde in einer Schweigeminute dem getöteten sizilianischen Polizisten Filippo Raciti gedacht, der am 2. Februar von randalierenden Hooligans in Catania mit einem Waschbecken erschlagen worden war. Alle Spiele wurden aus Sicherheitsgründen auf Anordnung aus Rom am Nachmittag angepfiffen.
Lange hatte es so ausgesehen, als müsste der AC Mailand das Spiel gegen Livorno vor leeren Rängen austragen. Doch nach fieberhaften Arbeiten an den bis vor wenigen Tagen noch fehlenden Einlasskontrollstellen durften am Sonntag zumindest die 37.000 Dauerkartenbesitzer ins Giuseppe-Meazza-Stadion. Sie sahen ab der 62. Minute das Debüt von Neuzugang Ronaldo. Für die Entscheidung sorgten allerdings andere: Nachdem Gattuso (29.) die "Rossoneri" in Führung gebracht und Lucarelli postewendend ausgeglichen hatte (31.), bescherte der Tscheche Jankulowski den Gastgebern mit seinem Treffer in der 68. Minute drei Punkte.
Vier Stadien blieben am 23. Spieltag für die Zuschauer geschlossen. So auch das Stadio Bentegodi zu Verona, wo sich Inter Mailand beim AC Chievo vorstellte. Dabei benötigte der Tabellenführer nicht einmal 50 Sekunden, um in Führung zu gehen. Nach Zuspiel von Stankovic traf Adriano aus spitzem Winkel zum 1:0. Sechs Minuten nach dem Wiederanpfiff machte Crespo bereits alles klar. Es war der 15. Sieg in Serie für die Elf von Trainer Roberto Mancini, die mit elf Punkten Vorsprung weiterhin unangefochten an der Spitze der Liga thront.
Die Teams von Chievo und Inter laufen ins Stadio Bentegodi ein - die Ränge sind leer. dpa
Vor leeren Rängen in Florenz setzte sich die "Fiorentina" nach Treffern von Reginaldo (16.) und Pazzini (44.) mit 2:0 gegen Udinese durch und arbeitet sich weiter in Richtung UEFA-Cup-Plätze. Ein "Geisterspiel" gab es auch in Bergamo - viel verpassten die Zuschauer nicht. Atalanta und Lazio trennten sich nach enttäuschenden 90 Minuten mit 0:0.
Trotz der Unterstützung seiner Tifosi musste US Palermo eine überraschende 0:1-Niederlage gegen den FC Empoli hinnehmen, der durch den Erfolg auf Platz vier kletterte. Das Tor des Tages erzielte Sergio Almiron kurz nach der Pause. Vom Patzer der "Rosanero" profitierte der AS Rom, der seinen zweiten Platz mit dem 3:0 gegen den FC Parma weiter festigen konnte. Kapitän Totti brachte die Roma mit seinem 139. Serie-A-Tor nach 51 Minuten per Kopf auf die Siegerstraße. Eine Viertelstunde später vollendete Perrotta eine herrliche Direktkombination über vier Stationen zum 2:0. Den Schlusspunkt setzte Taddei in der Nachspielzeit. Parma, das in den letzten Minuten auch noch Couto mit Gelb-Roter-Karte verlor, steckt damit weiter in der Abstiegszone fest.
Dort landete Reggina einen ebenso überraschenden wie wichtigen Erfolg beim FC Turin, der weiter Richtung Tabellenkeller taumelt. Die Kalabrier konnten sich dabei einmal mehr auf Torjäger Bianchi verlassen, der beim 2:1 beide Treffer erzielte. Die meisten Tore fielen am Sonntag auf Sardinien, wo sich Cagliari und Siena beim 2:2 die Punkte teilten.
Keine Zwischenfälle beim Derby in Messina
Mit der Partie Messina gegen Catania hielt der Spielplan auch an diesem Wochenende ein sizilianisches Derby bereit - eine Woche nach den tödlichen Krawallen vom vergangenen Freitag - am Rande des Duell zwischen Catania und Palermo - eine denkbar ungünstige Konstellation. Die Partie vor leeren Rängen begann mit einer Stunde Verspätung, nachdem sinnflutartige Regenfälle das Spielfeld zunächst unbespielbar gemacht hatten. Einen Sieger fand die Begegnung nicht, nach Toren von Messinas Zanchi (35.) und Catanias Mascara (61.) endete sie 1:1. Die beste Nachricht am Rande der als sehr brisant eingestuften Begegnung kam ohnehin von außerhalb des Stadions: Es blieb friedlich. Einige hundert Fans versammelten sich zu einer Mahnwache.