Int. Fußball

Muss Hiddink hinter Gitter?

Russlands Coach wegen Steuerhinterziehung vor Gericht

Muss Hiddink hinter Gitter?

Guus Hiddink

Mit dem russischen Team in Holland zu Gast: Guus Hiddink am Montag in Noordwijk, rechts Assistenztrainer Alexander Borodyuk. dpa

Hiddink soll mit Hilfe eines Scheinwohnsitzes in Belgien insgesamt 1,4 Millionen Euro am Fiskus vorbeigeführt haben. Er beteuert seine Unschuld und stellt mit Nachdruck fest, tatsächlich im südlichen Nachbarland der Niederlande gelebt und sämtliche Steuern bezahlt zu haben.

Laut Anklage sei der Wohnsitz in Achel ein "Witz". Tatsächlich habe der Trainer nach seiner Rückkehr aus Südkorea, wo er 2002 und 2003 tätig war, bei seiner Lebensgefährtin in Amsterdam gelebt. "Hiddink ist von einem hohen Sockel gefallen", sagte ein Vertreter der Staatsanwaltschaft.

Muss der russische Fußballverband sich nun zumindest vorübergehend einen neuen Auswahlcoach suchen? In Moskau sieht man die Sache eher gelassen. "Ich glaube nicht, dass es zu einer Haftstrafe kommen wird", sagte Witali Mutko, Präsident des Russischen Fußball-Verbandes (RFU). "Wir leben schließlich in einer zivilisierten Welt und nicht mehr im Mittelalter. Holland ist ein europäisches Land, und es wird nicht bis zum Äußersten gehen."

Am Mittwoch trifft die russische Elf in Amsterdam auf die Niederlande.