Int. Fußball

"Reds": Übernahme perfekt

US-Investoren zahlen 715 Millionen Euro

"Reds": Übernahme perfekt

Anfield Road

Das traditionsreiche Stadion an der Anfield Road: Der FC Liverpool wechselt den Besitzer. imago

"Ich glaube, dies ist ein großer Schritt nach vorne für den FC Liverpool, seine Anteilseigner und seine Fans", sagte David Moores, der bislang 51 Prozent der Aktien hielt und künftig Ehrenpräsident sein wird. Die beiden Investoren besitzen bereits Profiklubs in Nordamerika. Dem 68 Jahre alten George Gillett junior gehört der NHL-Rekordmeister Montreal Canadiens, auch Tom Hicks ist Besitzer eines Eishockeyklubs, den Dallas Stars. Zudem gehört ihm das Baseballteam der Texas Rangers.

Auf einer Pressekonferenz bliesen die neuen Besitzer zum Angriff auf den FC Chelsea und Manchester United. Gillet und Hicks kündigten an, neue Stars verpflichten und dafür unter Umständen auch den traditionsreichen Stadionnamen "Anfield Road" verkaufen zu wollen. "Wir werden unsere Stammspieler halten, neue Topstars verpflichten und verstärkt auf die Jugend setzen. Wir unterstützen die Pläne von Trainer Rafael Benitez", versprach Hicks. "Wenn wir durch den Verkauf des Stadionnamens pro Jahr einen großen Spieler verpflichten können, dann ist das eine ernst zu nehmende Option", meinte Gillet.

Der derzeitige Wert des FC Liverpool wird mit 255 Millionen Euro beziffert. Weitere 375 Millionen Euro sollen in ein neues Stadionprojekt außerhalb des traditionsreichen Klubareals an der Anfield Road fließen. Die Restsumme entspricht den momentanen Verbindlichkeiten der "Reds". Gillett und Hicks werden sich den Kaufpreis teilen.

Interessen aus Dubai stiegen aus

Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als ob ein Finanzkonsortium aus den Vereinigten Arabischen Emiraten die besten Karten hinsichtlich einer Übernahme des Traditionsklubs haben würde. Nachdem Gillett den Bieterwettstreit vor einigen Tagen jedoch neu eröffnet hatte, brach die Dubai International Capital (DIC) die Gespräche ab. Gilletts Angebots soll das der Interessenten aus Dubai um 22,5 Millionen Euro überschritten haben.

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In den vergangenen Jahren waren in Liverpool mehrmals Übernahme-Verhandlungen mit unterschiedlichen Investoren gescheitert. Nun drängt die Zeit, denn die Finanzierung der ersten Bauphase des neuen Stadions muss in den nächsten Wochen geklärt werden.

Mit dem FC Chelsea, der dem russischen Öl-Milliardär Roman Abramowitsch gehört, dem FC Portsmouth (Alexandre Gaydamak/Russland), dem FC Fulham (Mohamed Al Fayed/Ägypten) und West Ham United (Eggert Magnusson/Island) sind vier weitere Klubs aus der Premier League in ausländischer Hand.