Int. Fußball

Manipulationsskandal um "Fener"?

Türkei: Beschuldigte weisen alle Vorwüfe von sich

Manipulationsskandal um "Fener"?

Auslöser für das Medienecho war die Beichte des als Spielerberater tätigen Cihan Oskay. Dieser erhob in der TV-Sendung "Telegol" schwere Vorwürfe gegen Yildirim.

So soll Yildirim am letzten Spieltag der Saison 2000/01 dem damaligen Gegner Samsunspor mit einer Summe in Höhe von 150.000 US-Dollar bestochen haben. Dadurch sicherte sich der 16-malige Meister den ersten Titel unter Yildirims Amtszeit. Nach eigener Aussage hat Oskay damals auf Weisung von Yildirim das Geld selbst an Vertreter von Samsunspor übergeben. Fener siegte am Ende mit 3:1 und wurde wegen der besseren Tordifferenz Meister vor dem Erzrivalen Galatasaray Istanbul.

Yildirim selbst widersprach den Anschuldigungen vehement. Er nannte die Vorwürfe eine "Lüge" und sprach von einem "Komplott". Auch der damalige Trainer Mustafa Denizli zeigte sich überrascht: "Das kann ich mir nicht vorstellen", so der 57-Jährige.

Oskay führte weiter aus, das auch der Versuch unternommen wurde, den damaligen Gegner Galatasarays, Trabzonspor, mit 250.000 US-Dollar zu "beeinflussen". Allerdings verlor Trabzonspor die Partie mit 0:4, eine Geldübergabe fand nicht statt.

Damit steht ausgerechnet im 100-jährigen Bestehen des Fußball-Verbandes die Türkei vor einem Manipulationsskandal. Zudem findet am kommenden Wochenende das Istanbuler Derby zwischen Fenerbahce und Galatasaray statt.

Aziz Yildirim ist seit 1998 Präsident von Fenerbahce Istanbul. Im März trat er zurück, nachdem Christoph Daum seinen Abschied als Trainer ankündigte. Allerdings wurde der 54-Jährige im Juni erneut in sein Amt gewählt.