Int. Fußball

Capello streicht Beckham

Spanien: Angebot für Ronaldo aus Saudi-Arabien

Capello streicht Beckham

David Beckham

Keine Zukunft bei Real Madrid? David Beckham. imago

Mijatovic sei falsch übersetzt worden, hieß es aus "königlichen Kreisen". Der Montenegriner habe lediglich auf die Frage, ob der Vertrag mit Beckham bereits verlängert worden sei, mit Nein geantwortet. Beckham, der auch in der englischen Nationalmannschaft seit der WM nicht mehr berücksichtigt wird, hatte zuvor wiederholt zu Protokoll gegeben, seine Laufbahn bei den Madrilenen fortsetzen und dort dann auch beenden zu wollen.

Unabhängig von den sportlichen Qualitäten Beckhams gibt es offenbar nicht überbrückbare Differenzen über die lukrativen Werbeverträge des einstigen ManU-Profis, der seit 2003 für Real aktiv ist. Beckham will das dadurch erzielte Honorar für sich behalten, der Verein fordert einen erklecklichen Anteil.

zum Thema

Der Engländer wird nicht der einzige Star aus der Reihe der seit einigen Jahren erfolglosen "Galaktischen" sein, der die spanische Metropole verlassen muss. Auch Torjäger Ronaldo soll auf der "Abschussliste" stehen. Der häufig übergewichtige und verletzungsanfällige Brasilianer, Weltmeister der Jahre 1994 und 2002, soll nach spanischen und saudi-arabischen Medienberichten von Al-Ittihad in Dschidda umworben werden.

20 Millionen Euro wollen die Saudis angeblich als Ablösesesumme für den 29-Jährigen überweisen, dessen Vertrag noch bis 2008 gültig ist.

Ebenso wie Beckham kommt auch "Il Fenomeno" bei Capello nicht mehr regelmäßig zum Zug. Bei Al-Ittihad würde er auf seinen ehemaligen Weggefährten Luis Figo treffen. Der Portugiese wechselt zum Saisonende von Inter Mailand ans Rote Meer.

Ebenfalls Wackelkandidaten in Reihen der "Königlichen" sollen Kapitän Raúl, der Italiener Antonio Cassano, der Brasilianer Emerson und Mahamadou Diarra aus Mali sein, die angeblich in Capellos Planungen keine Rolle mehr spielen. Beckham, Cassano und Ronaldo wurde für das Pokal-Achtelfinalspiel bei Real Betis nicht in den Kader berufen. Auch der Trainer selbst steht in der Kritik, mehr denn je seit der schwachen Leistung zum Jahresauftakt beim 0:2 in La Coruña.

Training ohne Publikum und Presse

Um die "volle Konzentration" wieder auf sportliche Dinge zu lenken - Jungstar Robinho hatte unter anderem dieser Tage für Schlagzeilen gesorgt, weil er alkoholisiert zum Training erschien -, schloss der Trainer vorerst die Medien und die Fans vom Training des Teams aus. In den vergangenen beiden Spielen (0:3 gegen Huelva, 0:2 bei Depor) habe seine Mannschaft "ohne Charakter" gespielt. Ausführliche Gespräche zur sportlichen Situation hatten Capello, Mijatovic und Klubchef Ramón Calderón am vergangenen Montag abgehalten. Dabei sei unter anderem die Entscheidung gefallen, unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu trainieren. In Sevilla will Capello zudem "einige Dinge ausprobieren" und Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance geben.

Momentan belegt der Achtelfinal-Gegner von Bayern München in der Champions League Platz drei in der Primera División mit fünf Punkten Rückstand hinter dem FC Sevilla.