Wettlauf mit der Zeit: Vincent Kompany laboriert an einer Adduktorenzerrung. imago
Personell, da ein Einsatz von Thimothee Atouba kein Thema ist und der von Vincent Kompany auf der Kippe steht, und perspektivisch: Hamburg bangt um die Champions League und hofft gleichzeitig auf einen Befreiungsschlag aus der sich anbahnenden Krise.
"Jeder wartet jetzt darauf, dass wir es nicht packen", weiß Thomas Doll. "Das ist jetzt auch die Chance, uns aus dieser Situation zu befreien. Das sind Momente, in denen ein gewisser Geist in einer Truppe entstehen kann. Wir werden in Osasuna ein Hammer-Team auf dem Platz haben."
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Aber wer bleibt übrig aus seinem Team? Khalid Boulahrouz ist in London, Atouba zwar zurück von seinem Kurztrip nach Paris zu seinem Vertrauensarzt, aber noch nicht spielfähig. Einen Wettlauf mit der Zeit absolviert Kompany. Im Länderspiel hatte der Belgier eine Adduktorenzerrung erlitten, absolvierte nach der Pause in Cottbus am Sonntag immerhin beschwerdefrei ein lockeres Laufprogramm. Im Gegensatz zu Linksverteidiger Atouba fliegt der Innenverteidiger immerhin mit, seine Einsatzchance, glaubt Doll, "liegt bei 50 Prozent. Wenn er keine Probleme hat, ist er dabei." Wenn nicht, würde erneut Guy Demel neben Bastian Reinhardt verteidigen und Rene Klingbeil links in der Viererkette spielen.
Dass die Steigerung gegenüber den ersten Ligaspielen unabhängig von der Personalsituation Dienstag erheblich sein muss, ist allen Beteiligten klar. "In Osasuna wird es doppelt so schwer wie in Cottbus", warnt Sportchef Dietmar Beiersdorfer und David Jarolim ahnt: "Wenn wir da solche Fehler machen wie am Samstag, dann sind wir weg."
Lauth ein Kandidat für die Startelf
Das Verpassen der Königsklasse - es wäre der nächste Tiefschlag für eine angeknockte HSV-Elf, in der sich auch unabhängig von der Situation um die Verletzten Wechsel anbahnen: Benjamin Lauth etwa ist ein Kandidat für die Startelf, nachdem Paolo Guerrero in allen drei bisherigen Pflichtspielen enttäuschte und auch die nötige Bissigkeit vermissen lassen hatte. Der Bonus, den Doll dem Neuzugang vom FC Bayern zunächst zugestanden hatte, scheint aufgebraucht. "Wir haben jetzt drei Pflichtspiele in der neuen Saison nicht gewonnen", rechnet Sascha Kirschstein vor, "wir brauchen ein Erfolgserlebnis. Osasuna wäre der ideale Ort, uns zu befreien." Hamburg hofft auf die Wende zum Guten. Und bangt vor dem "8-Millionen-Euro-Spiel", wie es Klubboss Bernd Hoffmann nennt, dass mehr als nur Geld verloren geht.
Sebastian Wolff
