DFB-Pokal

Mintal und das "Märchen"

Nürnberg: Keeper Schäfer im Fokus - Fragezeichen hinter Vittek

Mintal und das "Märchen"

Schrei der Erlösung

Schrei der Erlösung: Marek Mintal (re.) freut sich über seinen Treffer in Hannover. Reinhardt hat Mühe, ihn einzuholen. dpa

"Er war richtig gut. Viele hatten ihn schon abgeschrieben. Ein Glücksgefühl für mich, dass er getroffen hat", lobte auch Trainer Hans Meyer. Zuletzt traf der Torschützenkönig von 2005 am 13. August vergangenen Jahres beim 1:1 - ebenfalls hieß der Gegner Hannover (Endstand 1:1). Sollte Mintal tatsächlich der entscheidende Faktor im Endspiel werden, wäre das laut Meyer wie ein "Märchen". Für den 29-Jährigen ginge dann tatsächlich eine regelrechte Traumwoche zu Ende, schließlich wurde Mintal zu allem Überfluss am Montag zum zweiten Mal Vater.

Für seinen Landsmann Robert Vittek stehen hingegen die Karten nach wie vor schlecht. "Die Chancen, dass er spielt, sind eher gering", sagte Trainer Hans Meyer am Montag. Dennoch begleitete er die Mannschaft am Dienstag nach Bad Gögging, wo der Club bis Donnerstag Nachmittag gastieren wird. Definitiv nicht mit in Berlin dabei sein wird Mittelfeldspieler Vratislav Gresko. Der Einsatz von Jawhar Mnari, der in Hannover nur für 54 Minuten auflief, ist fraglich. Seitdem klagt der Tunesier über Schmerzen am operierten Knie.

Schäfer und das Elfmeterschießen

Wechselspiele: Daniel Klewer (li.) vertrat zuweilen Raphael Schäfer im Pokal.

Wechselspiele: Daniel Klewer (li.) vertrat zuweilen Raphael Schäfer im Pokal. imago

Einer, der zwar über die Saison gesehen konstant gute Leistungen abrief, jedoch im Pokal weniger auffiel, ist Raphael Schäfer. Schließlich sorgte bei den Franken sein Stellvertreter Daniel Klewer im Achtelfinale gegen Unterhaching und im Viertelfinale gegen Hannover für Furore. Sechs von neun Elfmetern parierte der Ersatzkeeper, wurde gegen die Niedersachsen von Meyer sogar extra kurz vor Ende der Verlängerung eingewechselt. Betont humorvoll beantwortete Schäfer deswegen die Frage, ob er sich Gedanken über ein Duell vom Punkt aus mache: "Muss ich ja nicht, weil ich dann eh nicht auf dem Platz stehen werde", erklärte er im Interview mit der "NZ". Dennoch steht (zumindest bei normalem Spielverlauf) diesmal die Nummer eins im Blickpunkt. In der kommenden Saison wird Schäfer das Trikot des Gegners aus Stuttgart tragen, möchte sich aber freilich in seinem 140. Pflichtspiel für die Nürnberger mit einem Titel verabschieden.

Egal, wie's ausgeht - feiern werden die Nürnberger so oder so. Im Rathaus wird sich die Mannschaft am Sonntag ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Ab 14.00 Uhr ist ein Fan-Fest am Hauptmarkt geplant. Bei gutem Wetter (und dem richtigen Resultat) wird ein Autokorso vom Flughafen in die Innenstadt ziehen.