Bundesliga

Königs' Appell an Heynckes

Gladbach: Coach hat Gerüst im Kopf

Königs' Appell an Heynckes

Vom Präsidenten in die Pflicht genommen: Gladbachs Trainer Jupp Heynckes.

Vom Präsidenten in die Pflicht genommen: Gladbachs Trainer Jupp Heynckes. imago

Der Rückblick auf das vergangene Spieljahr indes trübte seine Stimmung wieder. "Das Jahr 2006 ist katastrophal verlaufen", sprach Königs Klartext, "in der Rückrunde muss vieles besser werden, so macht es keinen Spaß."

Der Spaß soll, der Erfolg muss zurückkehren in den folgenden Monaten, um die Erstklassigkeit zu erhalten. Verantwortlich dafür ist in erster Linie Jupp Heynckes. Ihn nimmt Königs von Beginn an in die Pflicht. "Der Appell an Heynckes lautet: Er muss ein Gerüst von sieben, acht Spielern finden. Er muss ganz schnell, ruck, zuck, aus diesem Kader ein Team formen", fordert Königs unmissverständlich.

Der Betrachtungszeitraum liegt bei vier Spielen, in denen die Punktausbeute stimmen muss. Im Umkehrschluss heißt das: Heynckes steht sofort mächtig unter Druck. Sonst könnte auch Königs die Geduld verlieren.

Das Trainingslager zeigt bereits: Heynckes legt sich frühzeitig auf eine Stammformation fest. Anders als in der Vorrunde, als ihm das Verletzungspech weitestgehend einen Strich durch die Rechnung machte. Zumindest in der Defensive. Sowohl im Mittelfeld als auch im Angriff standen ihm genügend Spieler zur Verfügung. Die richtige Mischung fand er trotz zahlreicher Experimente nicht. Damit ist es vorbei, Heynckes hat sein Gerüst im Kopf.

Vor Torhüter Kasey Keller bilden Kasper Bögelund (rechts), Steve Gohouri und Marcell Jansen (links) die Viererkette. Zé Antonio und Bo Svensson streiten um den freien Platz in der Innenverteidigung - zurzeit mit Vorteil Zé Antonio. Im defensiven Mittelfeld hat Bernd Thijs die Nase vorn. Federico Insua wird ein Fixpunkt im offensiven Mittelfeld. Das Sturmduo bilden Wesley Sonck, der in vordester Front agieren soll, und Winter-Einkauf Mikkel Thygesen, der als hängende Spitze mit allen Freiheiten ausgestattet hinter Sonck rochiert. "Mikkel hat Power, ist ein athletischer, kraftvoller und sehr schneller Spieler", schwärmt Heynckes nach den ersten Trainingstagen. "Für mich ist er ein ganz wichtiger Einkauf."

Zu besetzen bleiben die Halbpositionen im Mittelfeld. Links dürfte Peer Kluge einen Bonus haben. Für rechts kommen Michael Delura, David Degen, Oliver Kirch und Eugen Polanski in Frage. Hassan El Fakiri steht hinten an. "Der Kader hat durch die Rückkehrer und die neuen Spieler ein anderes Gesicht, es gibt neue Möglichkeiten", sagt Heynckes und lobt die Spieler für das Engagement, das sie in Portugal einbringen. "Es ist durch mehr Konkurrenz, mehr Potenzial eine andere Qualität in der Trainingsarbeit. Das stimmt mich positiv."

Jan Lustig