Bundesliga

Staudt unter Druck

Stuttgart: Magath bringt VfB auf Trab

Staudt unter Druck

Hervorragende Ausgangsposition: Stuttgarts Manager Horst Heldt kann sich entspannt zurücklehnen.

Hervorragende Ausgangsposition: Stuttgarts Manager Horst Heldt kann sich entspannt zurücklehnen. imago

Dessen Kontrakt läuft 2008 aus, und sein einstiger Trainer (bei Eintracht Frankfurt vom 27. Dezember 1999 bis 29. Januar 2001 und beim VfB Stuttgart von 1. Juli 2003 bis 30. Juni 2004) hat ihn jetzt in eine gute Ausgangsposition gebracht.

Magaths Aussagen über seinen früheren Schützling - gewollt oder ungewollt - haben Wirkung gezeigt. "Wenn Horst Heldt keinen Vertrag bekommt, setze ich mich in Wolfsburg für ihn ein. Dann nehme ich ihn gerne, dann möchte ich ihn in meinem Team haben." Worte, die für mächtig Wirbel in der Öffentlichkeit gesorgt haben. Wirbel, der sich wohl als Sturm im Wasserglas entpuppen wird.

Ein hausgemachtes Problem, vor dem der VfB gerade steht. Schon vor über zwei Monaten hatten beide Parteien mündlich ihre Absicht versichert, auch über 2008 hinaus zusammenarbeiten zu wollen. In der Hektik rund um Titelrennen und Pokalfinale ging die Frage nach der Zukunft des Managers allerdings unter. VfB-Präsident Erwin Staudt reiste nach dem Saisonende lieber sogleich in den Urlaub. Ohne seinem leitenden Angestellten ein konkretes Angebot zu hinterlassen. Mit dem bisherigen Zeitplan in Kopf und Gepäck, "vor Saisonbeginn" mit Heldt zu verlängern.

Der Manager äußert sich nicht zu der entstandenen Situation. "Es gibt keinen Wirbel und es gibt dazu auch nichts zu sagen." Warum er nicht früher aktiv wurde, erklärt Staudt damit, dass man "ein derart wichtiges Thema wie die Zukunft unseres Managers doch nicht einfach zwischen Tür und Angel behandeln" könne. Jetzt steckt der VfB-Boss unter Druck, muss im Fokus der Öffentlichkeit tätig werden. Unterdessen kann sich Heldt beruhigt zurücklehnen und abwarten. Darauf, dass der VfB sein bisheriges (Grund-)Gehalt, das mit 350 000 Euro taxiert wird, stark aufbessert. Immer mit der Möglichkeit, mit anderen Interessenten wie Wolfsburg zu kokettieren, sollten die Dinge nicht wie erwünscht laufen. Ein Freundschaftsdienst, den Magath seinem Ex-Spieler erwiesen hat. Ein Bärendienst für seinen Ex-Klub VfB.

Dass Heldt ein Wolfsburger Angebot - sofern es jemals eins gäbe - annähme, ist schwer vorstellbar. Allenfalls finanziell könnte der VfL den VfB ausstechen. Alles andere spricht eindeutig für den VfB. Zumal sich der zweifache Nationalspieler, der mittlerweile zu den angesehensten Managern der Liga aufgestiegen ist, kaum in den Schatten Magaths stellen wird.

Georgios Moissidis