Bundesliga

Favre: "Immer Fortschritte machen"

Zürich-Präsident bezweifelt Wechsel

Favre: "Immer Fortschritte machen"

Neu auf der Hertha-Bank: Der Schweizer Lucien Favre.

Kommt als Schweizer Meister nach Berlin: Lucien Favre. imago

Der frühere Schweizer Nationalspieler geht die neue Aufgabe voller Vorfreude an: "Berlin ist eine große Herausforderung für mich", sagte er am Freitag in Zürich. Stadion und Trainingsbedingungen seien "fantastisch", die Spieler müsse er erst noch kennenlernen. "Mein Ziel ist es, immer Fortschritte zu machen. Das erwarte ich auch von meinen Spielern", erklärte Favre, der am Samstag offiziell an der Spree vorgestellt wird.

Eigentlich wäre der Eidgenosse noch bis zum Jahr 2008 vertraglich an den FC Zürich gebunden gewesen. Eine Klausel ermöglichte es ihm jedoch, aus seinem Vertrag auszusteigen. Zudem hatte er das Wort seines Klub-Präsidenten Ancillo Canepa, ihn bei einem attraktiven Angebot ziehen zu lassen. "Er passt sowohl sportlich als auch menschlich hervorragend zu Hertha BSC und nach Berlin", erklärte Hoeneß.

Favre arbeitete durchaus erfolgreich in der Liga der Eidgenossen. Der Ex-Nationalspieler wurde 2006 und 2007 Schweizer Meister, 2005 holte er mit dem FC Zürich den Pokal. In diesem Jahr wurde er zum "Trainer des Jahres" gewählt. Favre gilt als Medienprofi, der auf die Jugend setzt und offensiv spielen lässt.

Für Verwirrung sorgte am Freitagabend Zürichs Präsident Ancillo Canepa, der gegenüber dem InfoRadio des rbb, dass es keine Ausstiegsklausel für den 49-jährigen Favre gebe: "Er kann nur den Vertrag auflösen, wenn wir, der FC Zürich, einverstanden sind. Diesbezügliche Gespräche haben bisher nicht stattgefunden", sagte Canepa. Nach Ansicht des FCZ ist deshalb der Wechsel noch nicht endgültig vollzogen.

"Dazu ist uns nichts bekannt. Favre wird am Samstag auf einer Pressekonferenz sicher dazu Stellung nehmen", erklärte Hertha-Sprecher Hans-Georg Felder, der von der Aussage Canepas überrascht wurde. Springender Punkt ist die Ausstiegsklausel, nach der Favre vor Ablauf seines Vertrages 2008 für eine Ablösesumme von rund 200.000 Euro zu einem anderen Verein wechseln kann. Darin soll stehen, dass auch der FCZ dem Wechsel zustimmen muss. Es darf davon ausgegangen werden, dass die Züricher damit mehr Ablöse herausschinden wollen.

Auch Dieter Hoeneß konnte sich die Äußerungen Canepas nicht erklären: "Der Wechsel ist in trockenen Tüchern. Es ist alles geklärt mit dem FC Zürich. Wir werden ihn am Samstag in Berlin vorstellen", so der Manager gegenüber dem Sport-Informations-Dienst (sid).

Heine zurück ins zweite Glied

Damit ist das Gastspiel von Karsten Heine als Verantwortlicher an der Seitenlinie nach nicht einmal zwei Monaten beendet. Drei Heimniederlagen während seiner Amtszeit ließen eine Weiterbeschäftigung ohnehin unwahrscheinlich erscheinen. Der gebürtige Berliner übernahm die Hertha am 10. April von Falko Götz. Heine soll, wie auch schon zuvor, Hertha II trainieren, das in dieser Saison bereits als Absteiger aus der Regionalliga feststeht.