Legten die Zukunftspläne fest: Schalke-Manager Andreas Müller (l.) und Finanzchef Josef Schnusenberg. dpa
Auch hinter den Kulissen geht es intensiv zur Sache. Bis kurz vor Mitternacht tagten Aufsichtsrat und Vorstand von Schalke04 am Montag, um die Zukunftspläne festzulegen. Ergebnis: Die aktuelle Mannschaft soll gehalten und der sportliche Erfolg abgesichert werden, ohne auch nur die Hälfte der im Sommer zur Verfügung stehenden Gelder auszugeben. Im Gegenteil: Schalke wird seine Verbindlichkeiten turnusmäßig weiter tilgen und ein Festgeldkonto einrichten. Finanzchef Josef Schnusenberg: "Wir werden kein Sparverein, aber Reserven aufbauen."
Im Falle des Titelgewinns rechnet Schalke mit Einnahmen von mindestens 20 Millionen Euro (zwölf Millionen aus der direkten Champions-League-Qualifikation, fünf Millionen Prämien von Gazprom, weitere drei Millionen an sonstigen erfolgsabhängigen Bonuszahlungen). Müller spricht von "sehr vernünftigen Planungen", und: "Wir haben bereits eine gute Mannschaft, sind aber jederzeit in der Lage, auf dem Transfermarkt zuzuschlagen."
Fürs Tor wurde bereits Mathias Schober (Rostock, ablösefrei) verpflichtet, fürs defensive Mittelfeld kommt Frankfurts Kapitän Jermaine Jones (ablösefrei) - bereits die Spieler Nummer neun und zehn der Berater-Agentur Rogon auf Schalke (nach Kuranyi, Bordon, Lincoln, Rafinha, Ernst, Halil Altintop, Nuri Can, Tayfun Pektürk). Der "Express" höhnte deshalb bereits über den "FC Rogon 04". Müller wehrt sich: "Wer Berater der Spieler ist, ist egal. Die Leistung dieser Spieler stimmt, und nur danach suchen wir aus. Mit Schober habe ich sogar ohne Berater gesprochen, er ist ein Schalker Junge."
Fall Westermann: Bielefeld nimmt Angebot nicht an
Indes wackelt der Wechsel von Abwehrspieler Heiko Westermann, mit dem Schalke einig ist. Bielefeld nahm das Angebot des S04 nicht an (zwei Millionen Ablöse plus Bonuszahlungen). Beim Tabellenführer wartet man nun das Saisonende ab; am 34. Spieltag spielt Schalke gegen Bielefeld. Bei Abstieg kann Westermann die Arminia für 1,3 Millionen Euro verlassen. Hält Bielefeld die Klasse, muss neu verhandelt werden - oder der Spieler kommt ablösefrei nach Vertragsende 2008.
Jean-Julien Beer
