Bundesliga

Van der Vaart: "So schnell möchte ich nicht verhandeln"

Hamburg: Vertragspoker - Star hat keine Eile

Van der Vaart: "So schnell möchte ich nicht verhandeln"

Rafael van der Vaart

Rafael van der Vaart möchte noch nicht verlängern: "Abstiegskampf hat Vorrang." dpa

So die Auskunft des Niederländers nach der Ankündigung von Dietmar Beiersdorfer, möglichst rasch die Gespräche zu beginnen, um den Vertrag des Nationalspielers vorzeitig zu verlängern.

So eilig wie der Sportchef des Hamburger SV scheint es der Profi nicht zu haben, der ohnehin noch bis 2010 an den Klub gebunden ist. Das sei doch noch eine "ganz schön lange Zeit", sagt van der Vaart, der um Verständnis für seine Haltung bittet: "Jetzt hat erst einmal der Abstiegskampf Vorrang."

Von van der Vaart und seiner exzentrischen Ehefrau Sylvie ist bekannt, dass sie sich an der Alster wohlfühlen. Doch ob der ehemalige Amsterdamer, wie es dem Wunsch des Arbeitgebers entspricht, sich so zeitig für eine längerfristige Bindung entscheidet, scheint fraglich. Aus vielerlei Gründen: Einmal scheint ihm die sportliche Perspektive des Traditionsklubs doch recht wacklig, nach den glänzenden Aussichten zu Saisonbeginn. Zudem wird der HSV-Star wohl kaum so leicht den Passus in dem Kontrakt aufs Spiel setzen, der ihm gestattet, 2009 den Verein für die festgeschriebenen 1,5Millionen Euro zu verlassen.

Die Dringlichkeit des Themas ist somit noch nicht gegeben, wenngleich ein Vorstoß von Bayern-Präsident Franz Beckenbauer den neuen Wirbel um van der Vaart verursacht hatte. Der Spieler sei "unverkäuflich", beeilte sich Beiersdorfer zu versichern. "Es gibt keine Schmerzgrenze." Obwohl er es als ehrenvoll ansieht, "wenn ein so großer Chef wie Beckenbauer" sein Interesse bekundet, ist es für van der Vaart "kein Thema".

An seinen Elfmeter-Fehlschuss gegen Bayer Leverkusen denkt der Kapitän, dessen Wadenverletzung abgeklungen ist, nach eigenem Bekunden "überhaupt nicht mehr". Ob er beim nächsten Strafstoß wieder antreten werde? "Mal sehen", sagt er, "ich mache es davon abhängig, ob ich mich sicher füh- le."

Hans-Günter Klemm