Bundesliga

Schonfrist für Funkel

Frankfurt: Eintracht seit acht Spielen ohne Sieg

Schonfrist für Funkel

Friedhelm Funkel

Die Eintracht steht auf einem Abstiegsplatz: Der Druck auf Coach Friedhelm Funkel wächst. imago

In Hamburg haben die Frankfurter zum wiederholten Male mögliche und verdiente Punkte leichtfertig verschenkt. Wie unlängst in Leverkusen (2:2) oder Wolfsburg (2:2). Auch diesmal war der Gegner alles andere als übermächtig. Trotzdem kassierte die Eintracht wieder drei Gegentore, weist jetzt insgesamt 42 auf, nur Aachen (44) ist noch schlechter.

Vorstandschef Heribert Bruchhagen reagiert am Sonntag demons- trativ unaufgeregt. Treu seinen Prinzipien, kommt kein kritisches Wort über den Trainer über die Lippen. Bruchhagen besitzt als Boss der AG Richtlinienkompetenz. Doch das höchste Gremium ist der Aufsichtsrat, in dem der Druck auf Friedhelm Funkel wächst. Die Mitglieder wollen endlich Ergebnisse sehen und nicht nur hören, dass die Lage zwar ernst, aber nicht hoffnungslos ist.

Mehr als das brisante Pokal-Derby am Bieberer Berg könnte dabei die Bundesligapartie am Samstag gegen Hannover zum Schicksalsspiel von Funkel werden. Sollte es am Wochenende erneut nicht zum Sieg reichen, wird die Trainerdiskussion voll entbrennen. "Funkel wird die nächsten beiden Spiele gewinnen. Davon bin ich überzeugt", betont Bruchhagen. "Der Trainer genießt weiterhin unser vollstes Vertrauen. Die Mannschaft zeigt keinerlei Auflösungserscheinungen", ergänzt er.

Der anhaltende Negativtrend macht Bruchhagen große Sorge. "Woher aber nimmt man den Mut, zu glauben, dass sich der Trend umdreht, wenn man einen Trainer wechselt. Das ist geradezu naiv und unrealistisch", sagt der Eintracht-Boss. Und er denkt, das Ohr nahe genug an der Mannschaft zu haben, um beurteilen zu können, dass der Trainer diese nach wie vor erreicht. So war der Eintracht-Boss auch im Kurztrainingslager vor dem HSV-Spiel in Norderstedt vor Ort.