Bundesliga

Beschimpfter Kioyo stellt Strafantrag

Cottbus: Rassistische Rufe mit Stadionverbot bestraft

Beschimpfter Kioyo stellt Strafantrag

Francis Kioyo

Wurde rassistisch beleidigt: Der Cottbuser Francis Kioyo. dpa

Der Dauerkarteninhaber soll nach Hinweisen von Energie-Fans im Spiel gegen den VfL Bochum (0:0) am vergangenen Wochenende Kioyo mit fremdenfeindlichen Sprüchen beleidigt haben. Auch einige von Kioyos Mitspielern hatten die fremdenfeindlichen Schmährufe von der Tribüne bestätigt.

Der Klub reagierte bereits und verhängte gegen den Mann ein Stadionverbot. "Rassismus hat im Stadion und unserer Gesellschaft keinen Platz und wird von Energie Cottbus und seinen Fans nicht geduldet", hieß es in einer Erklärung des Klubs. Kioyo selbst betrachtet die Sache mit seinem Einverständnis zur Strafverfolgung als erledigt. "Ich will da kein großes Theater machen. Mir ist wichtig, dass Trainer und Mannschaft hinter mir stehen", sagte der Stürmer, der auch bei den "normalen" Fans in Cottbus einen schweren Stand hat.

Bei den Fans unten durch, beim Trainer hoch im Kurs

In der vergangenen Saison machte der Kameruner, der seit Sommer 2005 in Cottbus spielt, acht Tore, in der laufenden bisher nur eines. Deswegen wird er von Teilen der Cottbuser Anhänger als Chancentod verhöhnt. Diese pfeifen schon beim Aufwärmprogramm, wenn Kioyo einen Ball im Tor versenkt. "Es schmerzt, wenn man von draußen nicht anerkannt wird", so der 27-Jährige.

Bei FCE-Trainer Petrik Sander indes steht Kioyo hoch im Kurs. "Ich mache seine Leistung nicht an Toren fest", so der Coach, der den ehemaligen Kölner als "sehr wichtig für unser System," erachtet. Dass sein Mittelstürmer ausgepfiffen wird, hat Sander registriert. "Das entgeht mir nicht. Die Stimmung ist nicht förderlich. Nicht für ihn, nicht für die Mannschaft, nicht für den Verein."

Kioyo selbst hat wenig Hoffnung, dass sich in der Zukunft etwas ändert. Er erwarte von den Fans "gar nichts. Sie sollen machen, was sie für richtig halten. Ich spiele für diese Mannschaft, für diesen Trainer und werde alles dafür tun, damit wir den Klassenerhalt erreichen".