Starke Hoffnung: Marcelinho soll die Offensive angehen. imago
Die Neuen
Als Volltreffer stellte sich der Einkauf von Alexander Madlung heraus. Jacek Krzynowek war nach Anlaufschwierigkeiten eine feste Größe im linken Mittelfeld. Uwe Möhrle ist eine von Trainer Klaus Augenthaler geschätzte Allzweckwaffe in der Defensive. Michael Stegmayer kam bislang über den Status des Mitläufers nicht hinaus, Isaac Boakye konnte seine Torgefährlichkeit nach langer Verletzungspause noch nicht richtig zeigen. Mittelfeldhoffnung Jonathan Santana ist ein Fehleinkauf. Winter-Leihgabe Julio dos Santos vom FC Bayern sollte für Schwung in der Offensive sorgen, verletzte sich im Dezember aber beim Training der Bayern (Wadenbeinbruch und Riss der Syndesmose), sodass er frühestens im März wird auflaufen können. Jetzt soll es der Ex-Herthaner Marcelinho richten.
Gewinner und Verlierer
Als Gewinner kann sich Madlung bezeichnen, der sich als feste Größe in der VfL-Deckung etablierte und den Sprung in die Nationalmannschaft schaffte. Cedrick Makiadi hat im Laufe der Hinrunde einen weiteren Leistungssprung gemacht. Verlierer sind Miroslav Karhan und Pablo Thiam, Leistungsträger von einst, die fast keine Rolle mehr spielten. Stürmer Rick Hoogendorp schaffte den Durchbruch nicht und kann den Verein verlassen. Auch Alex besitzt keine Zukunft mehr.
Stärken und Schwächen
Der Blick auf die Tabelle genügt: Die "Wölfe" kassierten bislang nur 16 Gegentore (Top-Wert mit Nürnberg). Torhüter Jentzsch spielte eine gute Runde, mit Hofland/Madlung besitzt der VfL eines der besten Innendecker-Pärchen der Liga. Insgesamt ist die Defensive der Wolfsburger nur schwer zu knacken. Das Manko ist die Offensive. Die Mannschaft tut sich schwer im Spielaufbau, vieles wirkt einfallslos. Die wenigen Torchancen werden zu leichtfertig vergeben.
Trainer und Umfeld
Der Saisonstart war alles andere als gelungen. Zwischenzeitlich stand der VfL sogar am Tabellen-ende. Trotzdem blieb die Vereinsspitze besonnen und sprach Klaus Augenthaler das Vertrauen aus. Mit Erfolg. Augenthaler verlängerte seinen Vertrag in der vergangenen Woche bis 2009. Gemeinsam mit Manager Klaus Fuchs bildet er ein Duo, das nach eigenen Aussagen auf einer Wellenlänge funkt. Mit der Verpflichtung Marcelinhos gehen beide nun ein Risiko ein, aber vielleicht bietet der Brasilianer gerade in Heimspielen vielleicht das eine oder andere Glanzlicht. Die Zuschauer wurden nämlich in der Hinrunde nicht gerade mit Leckerbissen in die Volkswagen Arena gelockt.
Fazit und Prognose
Fußball-Magerkost war es, was der VfL in der Hinrunde bot. Alle Hoffnungen ruhen nun auf Marcelinho. Kann er ansatzweise die Leistung aus besten Berliner Tagen zeigen, kann Wolfsburg einen Platz unter den ersten zehn erreichen. Enttäuscht Marcelinho, orientieren sich die Wölfe bis zum Ende nach unten.
Sebastian Karkos
