Bundesliga

Naldo glänzt bei Werder-Gala

Brasilianischer Verteidiger mit "Dreierpack" - Werder bärenstark

Naldo glänzt bei Werder-Gala

Jensen und Thurk

Aus dem Tritt: Thurks Eintracht hatte gegen Jensens Bremer nichts zu bestellen. dpa

Eintracht-Coach Friedhelm Funkel baute sein Team vom 3:2-Erfolg in Aachen auf zwei Positionen um: Vasoski (nach Rot-Sperre) und Thurk (nach Faserriss) kehrten ins Team zurück und ersetzten Fink sowie Köhler.

Auch Bremens Thomas Schaaf tauschte nach der Champions League-Niederlage in Barcelona zweimal: Schulz und Klasnic liefen an Stelle des Kameruners Womé und des Portugiesen Hugo Almeida auf.

Beide Mannschaften lieferten sich in den Anfangsminuten einen offenen Schlagabtausch. Nicht einmal drei Minuten waren vergangen, da ging Naldo quasi vom Anstoßkreis auf und davon, spielte Doppelpass mit Klasnic und überwand schließlich Pröll aus elf Metern zur frühen Gästeführung (3.).

Die Eintracht hingegen hatte umgehend die passende Antwort parat: Einen Streit-Freistoß aus dem Halbfeld nahm Russ mit dem Kopf und überwand Wiese aus sechs Metern zum Ausgleich (4.).

Die Begegnung hatte in dieser Phase große Klasse. Meier per Kopf (7.) und Takahara (8.) hätten um ein Haar den zweiten Frankfurter Treffer besorgen können, auf der Gegenseite hingegen war es Pröll, der nach einer Flanke Klasnics Klose das Leder von der Stirn boxte (10.).

Bremen legte dennoch schnell nach. Über Klose, Klasnic und Diego gelangte die Kugel zu Jensen, der Däne zögerte keinen Augenblick und überwand Pröll von der rechten Grenze des Fünfmeterraums zur wiederholten Gästeführung (11.).

Danach schien der große Schwung dann erst einmal verflogen. Beide Teams schalteten einen Gang zurück und legten sich langsam mehr und mehr taktische Fesseln an - vorbei war es mit dem zügellosen Spiel der Anfangsviertelstunde.

Der 16. Spieltag

In der Folge trat die Eintracht verunsichert auf. Werder hingegen dominierte und legte nach einer guten halben Stunde gar noch den dritten Treffer nach. Naldo schaltete nach Frings' Freistoß aus halbrechter Position am schnellsten und drückte aus zehn Metern zu seinem zweiten Treffer am heutigen Tag ein (31.).

Die Hanseaten kontrollierten weiter das Geschehen, die Hausherren hingegen kamen mit zwei Streit-Freistößen noch zu verheißungsvollen Möglichkeiten. Während Kyrgiakos' vermeintlicher Anschlusstreffer wegen einer Abseitsstellung beim Anspiel nicht gegeben wurde (40.), entschärfte Wiese Streits zweiten Freistoß glänzend (44.).

Somit blieb es zur Pause bei der Zwei-Tore-Führung der Gäste, die ihre Möglichkeiten optimal genutzt hatten und die Frankfurter so schon früh ins Hintertreffen geraten ließen.

Den zweiten Durchgang nahm die Eintracht mit geändertem Personal in Angriff: Rückkehrer Thurk blieb in den Katakomben, für ihn kam der ehemalige Essener Köhler in die Partie.

Dennoch gaben weiter die Gäste den Takt vor. Schiedsrichter Kinhöfer sprach den Bremern einen Freistoß aus 22 Metern Torentfernung zu, Frings tippte an und der vor Selbstbewusstsein strotzende Naldo nagelte das Leder mit seinem dritten Treffer in die Maschen (48.). Allerdings folgten dem Treffer wütende Proteste der Frankfurter Akteure: Ihrer Meinung nach war Klasnic beim Fernschuss seines brasilianischen Mannschaftskameraden im passiven Abseits gestanden und hatte Keeper Pröll entscheidend gestört.

Die Hessen zeigten sich allerdings nur kurzzeitig geschockt und legten nach einer Stunde noch einmal eine Drangphase ein. Während Wiese bei Ochs' Aufsetzer jedoch glänzend parierte (60.), konnte Takahara Spychers Maßflanke per Kopf nicht entscheidend drücken (66.). Wieder Wiese entschärfte auch Köhlers Schuss aus spitzem Winkel (68.) sowie Streits Volleyhammer aus 18 Metern (74.).

Klose und Naldo

"Naldo-Show": Miroslav Klose herzt seinen Mannschaftskameraden und heutigen Matchwinner Naldo. dpa

Kurz vor dem Ende wurde die Eintracht dann aber doch noch belohnt. Bei einer Ecke von der rechten Seite stieg Kyrgiakos am höchsten und überwand Wiese per Kopf schließlich noch zum 2:4 (81.).

Die Funkel-Truppe zeigte eine bemerkenswerte Moral und rannte trotz des Rückstands weiter an. Genau dies gab den Bremern nun jedoch reichlich Platz zum Kontern. Fünf Minuten nach Kyrgiakos' Treffer zeigte Diego bei einem Konter seine gesamte Klasse, verzögerte geschickt und bediente Klose. Während der amtierende WM-Torschützenkönig noch an Pröll scheiterte, hatte der eingewechselte Vranjes dann aber aus sieben Metern keine Mühe, den Sack endgültig zu zu machen (86.).

Nach feinem Zuspiel von Frings gelang Diego in der Schlussminute dann sogar noch der sechste Bremer Treffer. Dabei glänzte der deutsche Nationalspieler mit seinem klugen Pass in die Gasse und bediente somit seinen Regisseur, der aus acht Metern einnetzen konnte (90.).

Werder erwartet nach der heutigen Demonstration am nächsten Wochenende Klaus Augenthalers Wolfsburger, die Eintracht hingegen reist in die Hauptstadt zu Hertha BSC.