Bundesliga

Schlaudraff: Kein Wechsel im Winter

Aachen: Auch Bayern will - 23-Jähriger muss bleiben

Schlaudraff: Kein Wechsel im Winter

Jan Schlaudraff, hier mit Mertesacker

Die Alemannia wehrte alle Annäherungsversuche im Winter ab: Jan Schlaudraff, hier mit Mertesacker, muss bleiben. imago

Laut Pressemittteilung des Aufsteigers sei bei dem Treffen festgelegt worden, "dass ein Transfer in der Winterpause unter keinen Umständen in Frage kommt". Der Neu-Nationalspieler selbst nahm die Nachricht gelassen auf. "Ich bin immer davon ausgegangen, dass ich bis zum Sommer in Aachen spiele", sagte der 23-Jährige.

Schlaudraff soll helfen, die Westdeutschen in der Liga zu halten, nachdem die Frontzeck-Elf weiter nach unten rutscht. Selbst auf dem gefürchteten Tivoli gelang zum fünften Mal in Folge kein "Dreier".

Im Mittelpunkt der Kritik die Abwehr, über die Co-Trainer Erik Meijer urteilt: "Frankfurt spielt mit nur einer Spitze, Takahara. Wenn der dann alle Tore schießt, machen wir etwas Gravierendes falsch." Namentlich nannte Meijer dann Moses Sichone (29), der "beim zweiten Tor sehr, sehr schlecht aussah". Zur Pause musste Sichone raus, der bisher "gesetzte" Abwehrchef wurde damit erstmals von Trainer Michael Frontzeck (42) in Frage gestellt.

Bayern, VfB, Werder, BVB und Bayer stehen an

Das große Thema hinter den Kulissen aber bleibt: Jan Schlaudraff (23), nach Plaßhenrichs Auswechslung eine Halbzeit lang Kapitän der Alemannia. Der Poker um die Dienste des Nationalspielers wird nun so richtig heiß. Denn nach Bremen, Dortmund, Stuttgart und Leverkusen mischt inzwischen auch der FC Bayern mit!

Nach kicker-Informationen informierte Münchens Manager Uli Hoeneß (54) den Aachener Kollegen Jörg Schmadtke (42) bereits vom Interesse an Schlaudraff und einer bevorstehenden Kontaktaufnahme. Zwar behauptete Schlaudraff-Berater Manfred Schulte gestern, Sonntag, noch, bei ihm habe sich "keiner vom FC Bayern gemeldet".

Der begehrte Alemannia-Profi selbst hatte am Samstag verlauten lassen, "nicht mehr alles kommentieren" zu wollen. Doch die Sache läuft trotz aller Geheimhaltung. Hoeneß dementiert das Interesse am Aachener Jungstar nicht. Seine ehrliche Auskunft am Sonntag: "Zu dieser Sache kann ich mich im Moment nicht äußern."

Eine "Sache", die in naher Zukunft höchste Spannung verspricht. Die Wahl zwischen den Branchenführern Bayern und Werder hatte zuletzt Lukas Podolski (21), der sich für den Rekordmeister entschied. Schlaudraff dagegen schien bislang auf Bremen fixiert - hielt freilich ein Münchner Werben bisher offenbar für unrealistisch. Am 23. Oktober sagte er im kicker-Interview: "Um mal ein utopisches Beispiel zu nennen: Wenn morgen Bayern anruft und ich mir dort die Sturmbesetzung anschaue mit Podolski, Makaay, Pizarro, Santa Cruz - da würde Felix Magath mit Sicherheit nicht rufen: Hurra, jetzt kommt endlich der Schlaudraff." Spielpraxis, so der Shooting-Star, "bleibt für mich das Wichtigste".

Jan Schlaudraff, hier mit Mark van Bommel.

Keine Angst vor großen Namen: Jan Schlaudraff, hier mit Mark van Bommel, bleibt bis zum Sommer ein Alemanne. imago

Wirklich ein Argument gegen Bayern? Schlaudraff sagte auch: "Ich hätte keine Angst vor der sportlichen Herausforderung." Zumal er auch hinter den Spitzen in Frage kommt, wo München noch nach einer Ideallösung sucht.

Wie auch immer Schlaudraff entscheidet: Dass er nicht schon nach der Vorrunde den Absprung plant, hat er immer wieder deutlich gemacht. Berater Schulte unterstreicht: "Jan sucht keinen Verein für den Winter. Bei mir hat sich auch keiner gemeldet, der ihn schon im Winter verpflichten möchte. Alle Gespräche gehen um einen möglichen Wechsel im Sommer." Schlaudraff, so Schulte, "will seinen Vertrag in Aachen erfüllen."

Zur "Erfüllung" des Vertrags zählt indes, dass der Stürmer nach Saisonende für exakt eine Million Euro Ablöse (nicht 1,2 Mio Euro) gehen kann.