Bundesliga

"Ich lasse mich nicht kaputtmachen"

Mainz: Kapitän Dimo Wache im Interview

"Ich lasse mich nicht kaputtmachen"

Dimo Wache kann die Kritik nicht verstehen.

"Wenn dann der Torwart in Frage gestellt wird, frage ich mich, warum": Dimo Wache kann die Kritik nicht verstehen. imago

kicker: Herr Wache, zuletzt haben sie sich gegenüber den Medien insgesamt stark zurückhalten. Hatte das einen Grund?

Dimo Wache (32): Ja, definitiv. Weil ich nicht einsehe, dass Unwahrheiten geschrieben werden und dies dann zu Irritationen innerhalb der Mannschaft führt. Da geht es in keinster Weise um meine Leistung, sondern um Dinge, die die Mannschaft betreffen. Das sehe ich nicht ein, und die Journalisten müssen dann damit leben, dass nichts gesagt wird.

kicker: Es geht dabei um die Berichterstattung über das Gegentor in Cottbus, als Sie und Noveski das 0:1 nicht verhindern konnten?

Wache: Ja, natürlich. Ich denke, dass Journalisten auch Fußball-Fans sind und die sollen dann auch genau hinschauen. So darüber schreiben, dass es objektiv ist und nicht so, dass man den Eindruck gewinnt, dass von außen etwas in die Mannschaft hineingetragen werden soll.

kicker: Dann können Sie es ja jetzt richtig stellen.

Wache: Das Thema ist durch. Ich habe mir eine Auszeit genommen und jetzt geht es normal weiter. Ich will nichts mehr richtigstellen. Zurückschauen bringt nichts. Das war eben meine Art, mit den Dingen umzugehen.

kicker: Der kicker-Notenschnitt Ihrer ersten vier Partien betrug 4,0, der Schnitt der beiden folgenden Spiele 2,25. Haben Sie Ihr Top-Niveau wieder erreicht?

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Wache: Ich war ein halbes Jahr verletzt und musste erst wieder reinfinden. Ich habe mich relativ normal gesehen und kaum einen Ball aufs Tor bekommen. Was aufs Tor kam, war drin, ob abgefälscht oder durch einen Fehler. Aber ich bin 15 Jahre im Geschäft und werde mich durch solche Sachen nicht kaputtmachen lassen. Das steht fest.

kicker: Fühlten Sie sich in Frage gestellt?

Wache: Nein. Wir haben fünf Punkte aus den ersten drei Partien geholt und wenn dann der Torwart in Frage gestellt wird, dann frage ich mich, warum.

kicker: Gab es eine Genugtuung nach ihrer Top-Leistung in Nürnberg?

Wache: Nein, überhaupt nicht. Ich habe an mir gearbeitet und die Nerven nicht verloren. Jetzt geht es darum, das zu bestätigen.

kicker: Viele Spieler äußerten ihre Unzufriedenheit, weil sie auf der Bank oder Tribüne sitzen. Wie sieht das der Kapitän?

Wache: Wenn man zufrieden wäre, wenn man draußen sitzt, wäre etwas nicht normal. Natürlich wäre es mir lieber, wenn Unmutsäußerungen in der Kabine blieben, aber jeder Einzelne muss das für sich selbst entscheiden.

Interview: Mounir Zitouni