Erfolgsgarant in Topform: Aachens Jan Schlaudraff traf bislang dreimal. imago
Für die Topklubs dürfte der schnelle Stürmer bei gleichbleibender Entwicklung schon in aller Kürze höchst interessant werden. Zumal Schlaudraffs Vertrag am Tivoli 2008 endet. Ob 2007, wie kolportiert wird, tatsächlich eine Ausstiegsklausel greift, ist da praktisch unerheblich. Nach dem Aufstieg gelang es der Alemannia noch, einen Wechsel nach Frankfurt zu verhindern, indem man Schlaudraff die für 2006 geltende Ausstiegsklausel per Gehaltserhöhung "abkaufte". Die bevorstehende Entwicklung sieht Sportdirektor Jörg Schmadtke gewohnt realistisch: "Wenn wirklich die ganz Großen kommen, können wir nicht mithalten." Weshalb er jetzt auch folgerichtig nicht in Aktionismus verfällt, den Kontrakt schon wieder über 2008 hinaus verlängern zu wollen.
Schlaudraff selbst wischt das Thema ohnehin vom Tisch. Große Klubs? Nationalmannschaft? "Ich konzentriere mich auf den Klassenerhalt und darauf, dass wir uns als Mannschaft stabilisieren. Alles andere kommt irgendwann vielleicht von allein." Aktuell fühlt sich Schlaudraff am Tivoli zu Recht ideal aufgehoben. Nicht zuletzt, weil hier die Gelegenheit besteht, seine Fähigkeiten zu komplettieren. Nach dem 4:2 gegen Gladbach wies Trainer Michael Frontzeck (42) auf die "heute auch vorbildliche Defensiv-Arbeit" Schlaudraffs hin. Eine "berechtigte Anspielung", räumt der so Gelobte ein: "Die Defensiv-Arbeit beginnt bei uns vorne, und manchmal denkt man schon: Muss ich diesen oder jenen Weg jetzt wirklich auch noch machen."
Entscheidend ist für Schlaudraff ganz kurzfristig, überhaupt in der Allianz-Arena aufzulaufen. Wegen anhaltender Rückenbeschwerden konnte er auch gestern, Mittwoch, noch nicht voll mit der Mannschaft trainieren, lässt die Fans aber bereits aufatmen: "Für Samstag sehe ich keine Probleme. Und wir werden die Sache dieser Tage generell in den Griff bekommen." Auch Frontzeck sagt: "Ich plane fest mit Jan."
Thiemo Müller
