Bundesliga

Da Silva ist gesetzt und Boka schließt die Lücke hinten links

Stuttgart: Im instabilen Gebilde von Trainer Armin Veh gibt es nach wie vor mehrere Baustellen

Da Silva ist gesetzt und Boka schließt die Lücke hinten links

Antonio da Silva.

Trainer Veh sieht in ihm dauerhaft den VfB-Spielmacher: Antonio da Silva. dpa

Doch der Kader des VfB hat nicht nur diese Baustelle:

Abwehr: Mit Arthur Boka (23) scheint zumindest eine Lücke geschlossen zu sein: Links in der Viererkette konnten weder Thomas Hitzlsperger (24), der gelernte Mittelfeldspieler, noch Ludovic Magnin (27) überzeugen. An fünf der acht Gegentore waren die Außenverteidiger beteiligt. Ansonsten wirkt die Abwehr stabil.

Mittelfeld: Auf der Spielmacher-Position drückt der Schuh am meisten. Gekauft worden war dafür eigentlich Alexander Farnerud (22), doch nach drei Spielen favorisiert Veh Antonio da Silva (28). "Toni ist auf der 10 gesetzt", legte sich Armin Veh fest. Dabei hat der Ex-Mainzer erst zweimal gespielt - eine halbe Stunde als Einwechselspieler gegen Nürnberg (0:3) und 80 Minuten in Bielefeld (3:2). Dann erhielt er die Gelb-Rote Karte und musste gegen Dortmund (1:3) zusehen. Doch in Bielefeld hat er seinen Trainer voll überzeugt. Dass er wegen Ballwegschlagens den Platzverweis provoziert hat und so seine Mannschaft schwächte, geriet durch Cacaus Kunstschuss zum Siegtreffer zur Nebensächlichkeit. "Meine Position ist eigentlich das linke Mittelfeld", sagt da Silva, "doch ich spiele da, wo mich der Trainer aufstellt."

Angriff: Lediglich Cacau (25) tat sich bisher positiv hervor. Der Brasilianer galt zu Saisonbeginn schon als ausgemustert. Jetzt, nach drei Spielen, ist er der einzige gesetzte Stürmer. Diese Tatsache allein zeigt, wie instabil das Gebilde des VfB in seiner Gesamtheit noch ist. Jon Dahl Tomasson (30) kommt seit Monaten nicht mehr richtig ins Spiel, ist auch in dieser Saison eine Enttäuschung. Mario Gomez (21) hat seinen anfänglichen Bonus im ersten Match gegen Nürnberg durch eine lustlos wirkende Vorstellung verspielt. Vielleicht war er noch geschwächt von einem Magen- und Darminfekt. Marco Streller (25), dem verletzungsanfälligen Schweizer, fehlt es an Durchsetzungsvermögen und der junge Bernd Nehrig (19) absolviert quasi eine Schnupperlehre.

In der Tat noch viel Arbeit für Veh, auf den nach der Länderspielpause der Gang nach Bremen wartet. Auf den ersten Blick sieht diese Aufgabe nicht danach aus, als ob sie geeignet wäre, Bilanzen aufzubessern.

Martin Messerer