Bundesliga

Neururer tritt zurück

Hannover: Reaktion auf sportliche Talfahrt

Neururer tritt zurück

Aus in Hannover: Peter Neururer und 96 gehen getrennte Wege.

Aus in Hannover: Peter Neururer und 96 gehen getrennte Wege. imago

Die Hannoveraner haben nun Zeit, bis zum DFB-Pokalspiel am 9. September (15 Uhr) beim Regionalligisten Dynamo Dresden einen neuen Cheftrainer zu finden. Dabei wird auch der designierte neue Geschäftsführer Rene C. Jäggi, dessen Inthronisierung schon in der kommenden Woche stattfinden soll, ein Mitspracherecht haben. Vor der Entscheidung kontra Neururer war auch der 96-Mannschaftsrat gehört worden. Übergangweise trainiert nun Thomas Kristl die 96er.

In Neururers Vertrag ist eine Klausel eingebaut, die es dem Verein ermöglicht, den Chefcoach in der Winterpause für eine Abfindung in Höhe von 150.000 Euro zu entlassen, sollten die 96er nicht auf einem einstelligen Tabellenplatz stehen. Der Trainer selbst indes pochte auf eine Abfindung in Höhe seines vollen Jahresgehalts von 800.000 Euro. Dem Vernehmen nach soll Neururer diese Summe nun auch als Abfindung erhalten.

Am Dienstagnachmittag trafen sich 96-Präsident Martin Kind und Neururer nochmals in der Firmenzentrale des Vereinschefs, um über die heikle sportliche Situation der 96er zu sprechen.

Inhalt des Gesprächs war neben den sportlichen Perspektiven der Hannoveraner. Allerdings verhehlte Kind nicht, dass es auch um eine mögliche Beendigung des Arbeitsverhältnisses ging und zwar "in allen Facetten".

Was wird aus Manager Kaenzig?

Im Verlaufe des Dienstags und Mittwochs wollte Kind sich vor allem noch möglichst viele Meinungen einholen. Ein wesentliche Rolle dabei spielte Rene C. Jäggi als designierter neuer Geschäftsführer. Der 96-Präsident wollte den kommenden starken Mann für die Alltagsarbeit in der Trainerfrage nicht vor vollendete Tatsachen stellen. "Bis zum Wochenende" soll laut Kind eine Entscheidung über Jäggis Verpflichtung fallen.

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Von dem Schweizer Jäggi wird es wahrscheinlich auch abhängen, ob sein Landsmann Ilja Kaenzig Manager bleibt. Im Zuge der Diskussionen um die sportliche Talfahrt an der Leine war auch die Einkaufspolitik des ehemaligen Leverkuseners in die Kritik geraten. "Entweder wünscht man die weitere Zusammenarbeit oder nicht. Es wäre vermessen, in so einer Situation Ansprüche zu stellen", sagte Kaenzig der Neuen Presse.

Während sich Neururer und Kind austauschten, fand das Dienstag-Training des Tabellenschlusslichts ohne den Chefcoach statt. Das sonst am Dienstag übliche Ball-Programm wurde durch einen Lauf zum Maschsee ersetzt - unter der Anleitung der Assistenten Thomas Kristl und Edward Kowalczuk.