Bundesliga

Club: Mit breiter Brust zum Derby bei Bayern

Nürnberg: Achter Heimsieg in Folge

Club: Mit breiter Brust zum Derby bei Bayern

Attacke: Der Nürnberger Pinola (re.) greift Gladbachs Kirch energisch an.

Attacke: Der Nürnberger Pinola (re.) greift Gladbachs Kirch energisch an. imago

Doch es ist wahr: Mit dem glücklichen 1:0-Sieg am Freitag gegen Mönchengladbach (Trainer Hans Meyer: "Die Borussia war über weite Strecken fußballerisch besser") fei- erte der Club den zweiten Sieg im zweiten Saisonspiel, legte somit seinen besten Saisonstart seit Bundesliga-Beginn 1963 aufs Feld und hat nach 180 Minuten so viele Punkte auf dem Konto wie in der Vorsaison nach dem 12. Spieltag. "Diese sechs Punkte haben wir", sagt Bader, "und die genießen wir auch."

Unter Meyer haben sich die gleichen Spieler, die zuletzt unter seinem Vorgänger Wolfgang Wolf verunsichert und nicht bundesligareif auftraten, taktisch sprunghaft verbessert, der 63-Jährige hat ihnen neues Selbstvertrauen eingeimpft und eine Mannschaft aufgebaut, die jederzeit als solche auftritt. "Die Truppe machts", sagt Bader, "allein von der individuellen Klasse her hätten wir gegen Stuttgart und Gladbach keine sechs Punkte holen können." Nach dem 1:0 vom Freitag darf sich Meyer erfolgreichster Trainer der Nürnberger Bundesligageschichte nennen; 13 Siege und fünf Unentschieden in 24 Partien ergeben bei nur sechs Niederlagen den gleichen Schnitt von 1,83 Punkten, wie ihn Kuno Klötzer - umgerechnet auf die Drei-Punkte-Wertung - in den letzten sechs Spielen der Abstiegssaison 1968/69 erreichte.

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Freilich, bei der 100-prozentigen Ausbeute dieser Saison wirds nicht bleiben, "102 Punkte", witzelt Bader, "werden wir wahrscheinlich nicht erreichen". Schon am Freitag wurde klar, dass der Club das verletzungsbedingte Fehlen seines über-ragenden Torjägers Robert Vittek längerfristig nicht verkraften kann; im Offensivspiel der Franken haperte es sichtlich an Durchschlagskraft, nur nach Standardsituationen blieben sie gefährlich. Wenn dann auch noch der neue Kopf Tomas Galasek ausfällt, muss der auch am Freitag furios gestartete Club jeden Gegner fürchten.

Der nächste, am Samstag, heißt Bayern München. "Wir dürfen jetzt nicht größenwahnsinnig werden", sagt Präsident Michael A. Roth, die beiden bayerischen Vereine trenne trotz des Nürnberger Traumstarts "noch viel, unser Wunsch ist nach wie vor ein guter Mittelfeldplatz". Andererseits, "in München erwartet kein Mensch etwas von uns", weiß Bader, gerade nach dem langfristigen Ausfall Vitteks. "Dies", sagt auch Markus Schroth, der Schütze des "goldenen" Tores, sei nicht die schlechteste Ausgangsposition, im Gegenteil: "Wir fahren mit breiter Brust nach München."