Bundesliga

Huszti profitiert von Tarnats Führungsqualitäten

Hannover: Ungar gibt sich fünf Spiele Bewährungsfrist

Huszti profitiert von Tarnats Führungsqualitäten

Hat bisher überzeugt: Hannovers Neuzugang Szabolcs Huszti.

Hat bisher überzeugt: Hannovers Neuzugang Szabolcs Huszti. imago

"Kurze Belastungen mit vollständiger Erholung, Spielformen, Einspielen der Blöcke", hat Peter Neururer in den Wochenplan geschrieben und trotz des mageren, torlosen Unentschiedens gegen die Engländer und des anhaltenden Pokers um Per Mertesacker seine Zufriedenheit zum Ausdruck gebracht: "Ich habe selten so eine gute Vorbereitung erlebt. Die Mannschaft wirkt bereits sehr homogen. Alle sind gesund, ich kann aus dem Vollen schöpfen, die Neuen sind integriert."

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Was auf dem Platz nach den jüngsten Eindrücken vor allem auf Szabolcs Huszti zutrifft. Links in der Mittelfeldraute präsentierte sich der Ungar gegen Aston Villa als einer der besseren Hannoveraner, machte außen Dampf und hatte mit je einem Links- und einem Rechtsschuss in der ersten Halbzeit als Einziger das 1:0 auf dem Fuß. "Er weiß, wann er schießen muss, wann er Eins-gegen-eins gehen muss", lobte auch Neururer das Debüt des 23-Jährigen in der AWD-Arena und schob den Grund für die gute Leistung gleich hinterher: "Szabolcs wird von einem Michael Tarnat hinter sich unglaublich gut geführt."

In der Tat scheint Huszti von den Qualitäten seines routinierten, 36-jährigen Hintermannes zu profitieren. So wirkte zumindest in diesem Spiel die linke Seite aufeinander abgestimmt wie kein anderer Mannschaftsteil bei 96. Und: Huszti übernimmt als feste Größe bereits Verantwortung, zeichnet von links und rechts auch für die Standards verantwortlich, während aus zentralen Lagen weiter Tarnat "ballern" darf.

Fünf Spiele Bewährungsfrist

Huszti als echte Verstärkung - Momentaufnahme oder mehr? "Aston Villa war nur ein Test, eine gute Erfahrung gegen ein Team aus der Premier League", betont der Nationalspieler, den Lothar Matthäus einst in die ungarische Auswahl holte. "Es war noch nicht das Spiel, in dem man schon Topform zeigen muss. Es gibt nur ein Ziel, und das heißt: Werder Bremen am nächsten Sonntag."

Doch selbst den Start gegen den deutschen Vizemeister will Huszti noch nicht als absoluten Gradmesser verstanden wissen. Er gibt sich selbst eine Bewährungsfrist. "Nach fünf Spielen kann ich sagen, ob ich in der Bundesliga zurechtkomme." Für 300000 Euro sicherte sich Hannover vorerst bis 2009 die Dienste des kleinen, quirligen 1,73-Meter-Mannes. Dass sportlich die Eingewöhnung bisher fast optimal verlief, hängt auch damit zusammen, dass er bei seinem vorherigen Klub, dem französischen Erstliga-Absteiger FC Metz, bereits zwei Wochen im Training stand, ehe der Wechsel nach Deutschland über die Bühne ging.

Michael Richter