Spielte sich in der Vorbereitung in den Vordergrund: Marc-André Kruska (li.). imago
Beim 1:1 gegen Tottenham probte der Holländer den Ernstfall. Der in München gesperrte Kapitän Christian Wörns stand nicht im Kader; Markus Brzenska und Christoph Metzelder verteidigten. Dafür barg die Besetzung des Mittelfeldes eine Überraschung: Marc Kruska (19) spielte 90 Minuten, zunächst rechts in der Raute, dann vor der Abwehr. "Der Junge hat eine sehr starke Vorbereitung gespielt", lobt van Marwijk. Weil der Trainer in München einen zweikampfstarken Spieler gebrauchen kann, um Bastian Schweinsteiger zu bekämpfen, dürfte Kruska erste Wahl sein, vor Nuri Sahin und David Odonkor.
"Das Spiel gegen Tottenham hat mich darin bestätigt, wie ich das Team sehe", lässt der Trainer durchblicken. Kruska hofft, am Freitag von Beginn an sein 43. Bundesligaspiel zu machen: "Ich habe mich in der Vorbereitung durch Leistung in den Vordergrund gespielt. Wenn ich spiele, versuche ich alles, um in der ersten Elf zu bleiben." Das wird nicht einfach: Neuzugang Tinga wird nun nach dem 16.August in Dortmund erwartet, wenn er mit Porto Alegre das Finale der Copa Libertadores bestritten hat; er ist ein Mann für Kruskas Position.
zum Thema
Positiv: Nach Knie-Beschwerden bestand Roman Weidenfeller den Härtetest. Nach einer weiteren Trainingswoche will er am Freitag in München die gewohnte Sicherheit und Präsenz ausstrahlen: "Das Knie macht keine Probleme. Leider hatten wir in der Defensive nicht so viel Zeit, uns einzuspielen. Aber das geht Bayern auch so. Wir treten dort an, um die Punkte einzufahren. Lieber jetzt gegen die Bayern, als am 10.Spieltag."
Das sieht auch Metzelder so: "Lieber in München als gegen Cottbus. Dann ist der Übergang von der WM mit den Spielen gegen Italien oder Portugal nicht ganz so krass. Jetzt haben wir direkt den Rekordmeister vor der Brust - da stimmt die Konzentration sofort." Wegen einer Reizung an der Patellasehne soll er jedoch bis einschließlich Dienstag aussetzen.
BVB-Boss Hans-Joachim Watzke freut sich, dass es mit dem verstärkten Team losgeht, warnt aber vor überzogenen Erwartungen: "Unsere Offensive ist neu, wir spielen ein neues System, dazu die WM-Fahrer - die Vorbereitung war für uns zu kurz, auch wenn die Tests gegen Amsterdam und Tottenham gelangen. Wir müssen sicherlich noch Geduld haben, zumal auch Tinga dann erst noch integriert werden muss."
Jean-Julien Beer
