Bundesliga

Babbel bringt Veh in Not

Stuttgart: Druck für Trainer und Manager

Babbel bringt Veh in Not

Überraschte in der Vorbereitung mit starken Leistungen: Markus Babbel.

Überraschte in der Vorbereitung mit starken Leistungen: Markus Babbel. imago

Alle zusammen in rauen Gewässern, gemeinsam den Widrigkeiten trotzend. Im Vorgriff auf eine Saison, von der man nicht genau weiß, wie sie sich entwickeln wird. Die Erwartungshaltung, zuletzt immer mit einer Champions-League- oder zumindest UEFA-Cup-Teilnahme verbunden, soll dementsprechend so niedrig wie möglich gehalten werden.

"Wir wollen keine riesigen verbalen Herausforderungen an die Mannschaft stellen", meint Präsident Erwin Staudt, der "keine Platzierung als Ziel" ausgeben mag. Der aber nicht verhehlen will, "dass unsere Ansprüche nicht Mittelmaß heißen. Wir brauchen den internationalen Wettbewerb".

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Die kommende Saison wird zum Prüfstein für Horst Heldt und Armin Veh. Nach einem halben Jahr "Einarbeitungszeit" auf dem Managersessel stehen sowohl der frühere Spielmacher als auch der von ihm verpflichtete und gestützte Trainer endgültig in der Pflicht. Dass sich der Vertrag von Armin Veh - so wurde es im Schriftstück fixiert - nur dann automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn der Coach einen Europapokalplatz erreicht, lässt Staudt nicht mehr so stehen. "Das lassen wir uns offen", sagt der VfB-Boss, dessen Trainer mittlerweile ein Luxusproblem plagt.

Die überzeugenden Leistungen von Nachwuchstalent Serdar Tasci (19) und Routinier Markus Babbel (33) in der Vorbereitungsphase haben den Trainer völlig überrascht. Veh hat jetzt vor allem ein Überangebot in der Abwehr, "das ich so nicht erwartet hatte". Osorio, Beck (beide rechts), Delpierre, Fernando Meira (innen), Magnin, Hitzlsperger (links) sowie Tasci und Babbel (innen) und die kaum mehr gefragten Gerber und Zivkovic stehen bereit.

Babbel selbst bleibt gelassen

Im Test gegen Olympiakos Piräus (1:0) spielte Babbel in der Innenverteidigung neben Delpierre. Der als Abwehrchef geplante Fernando Meira fand sich im defensiven Mittelfeld wieder. "Ich biete dem Trainer nur meine Leistung an", sagt der Ex-Nationalspieler, dessen Auftreten und Wirken innerhalb des Kaders - vor allem als Ansprechpartner für die jungen Spieler - auch von Horst Heldt in höchsten Tönen gelobt wird. "Markus hat mit seiner Erfahrung einen großen Stellenwert im Team. Das sollte man nie unterschätzen." Babbel selbst sieht die Situation gelassen. "Ich bin ganz relaxed. Egal ob ich spiele oder nicht." Allerdings weiß er um seine Qualitäten, wenn der Druck wächst. "Und den werden wir mit Sicherheit haben. Dann werden wir sehen, wie die Mannschaft damit umgeht." Und mit ihr auch die Klubfüh- rung samt Manager und Trainer.

George Moissidis