Kühlen Kopf bewahren: Galatasaray zeigt Interesse an Thomas Zdebel. dpa
Im bewährten System mit einer Mittelfeldraute hatte Zdebel ohnehin eine eminent wichtige Rolle gespielt und war eine der unersetzlichen Figuren im Aufstiegsteam.
Nun droht Koller knapp zwei Wochen vor Saisonbeginn einen seiner Schlüsselspieler zu verlieren. Denn der türkische Meister Galatasaray ist bei der Suche nach einer Verstärkung für das Mittelfeld auf den gebürtigen Polen gestoßen, der sich in seiner Zeit bei Genclerbirligi in Ankara in der Türkei zwischen 2000 und 2003 einen guten Namen gemacht hat. Jetzt also könnte Zdebel aus der Zweiten Liga in die Champions League durchstarten; was für ein unerwarteter Karrieresprung - eine finanziell und sportlich einmalige Chance für den 33-Jährigen! Immerhin hat Zdebel auch mit Lierse SK schon in der Königsklasse gespielt, war zuletzt in Bochum stets einer der Schlüsselspieler und immer wieder mal umworben, zum Beispiel von Borussia Dortmund.
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Wie der kicker erfuhr, hat Galatasaray bereits offiziell sein Interesse bekundet, beim VfL angefragt und Zdebel einen Vertrag bis 2008 angeboten; die Reaktion des Klubs steht noch aus. Aus sportlichen Gründen dürften die Bochumer Verantwortlichen ihren noch bis 2007 gebundenen Kapitän so kurz vor Saisonstart eigentlich nicht gehen lassen, könnten andererseits aber mit der zu erwartenden Ablösesumme doch noch einmal nach einer vorher nicht zu finanzierenden Verstärkung für den Offensivbereich Ausschau halten. Doch daran scheinen die VfL-Verantwortlichen nicht besonders interessiert: "Für uns ist er unverkäuflich", sagte Vorstandsmitglied Stefan Kuntz.
Zdebel selbst genießt spätestens seit seiner Zeit bei Genclerbirligi Ankara (2000 bis 2003) in der Türkei einen guten Ruf. Zdebel wollte sich zu den Spekulationen nicht äußern: "Dazu sage ich nichts. Das ist Sache der Vereine."
Denn beim 0:0 im Test bei Vitesse Arnheim zeigte sich der Bundesliga-Rückkehrer zwar defensiv sehr kompakt, entwickelte im Aufbau aber zu wenig Ideen und blieb im Abschluss harmlos. "Unseren Stürmern", bilanzierte Marcel Koller, "hätte ich mehr Unterstützung aus dem Mittelfeld gewünscht." Dabei probte der Trainer schon für den Ernstfall beim Bundesligastart in Mainz, ohne Zvjezdan Misimovic. Der Regisseur muss beim Auftakt wegen einer Gelb-Roten Karte aus der Zweiten Liga zuschauen.
Oliver Bitter/Stephan von Nocks
