Das ist vielleicht auch gar nicht so schlecht, denn die Vorbereitung hat Spuren beim Rückkehrer aus Schalke hinterlassen. "Die Fitness fehlt noch", so Azaouagh, dem vor allem die Bergwanderung im Allgäu in der Vorwoche zusetzte. Eine viel bessere Figur gibt der gebürtige Marokkaner auf dem Trainingsplatz ab. Dort scheint es, als wäre der 23-Jährige nie weg gewesen. Er fordert die Bälle, gibt Kommandos, feuert an. Und sagt: "Ich freue mich, hier zu sein. Das war eine schwere Zeit für mich auf Schalke. Jetzt will ich einfach Fußball spielen."
Azaouagh kennt Mainz, Mainz kennt ihn. Das passt. "Wir haben immer gesagt, dass er für uns eine ganz besondere Geschichte und kein normaler Neuzugang ist. Er kann uns sofort weiterhelfen", lobt Manager Christian Heidel. Welches Potenzial Azaouagh mit sich bringt, lässt er in jeder Trainingseinheit erkennen. Starke Technik, gutes Auge, strammer Schuss, viel unterwegs: die Fans dürfen sich auf den Heimkehrer freuen, zumal er über keinerlei gesundheitliche Probleme mehr klagt. Trainer Jürgen Klopp ist begeistert: "Mimoun hat immer eine Lösung parat, er kann sich aus jeder engen Situation befreien. Das ist schon beeindruckend."
Über seine Position macht sich Azaouagh wenig Gedanken. Einst spielte er Seite an Seite mit Christof Babatz vor der Abwehr, jetzt wäre er auch als zentraler Mann hinter den Spitzen denkbar: "Mir egal, ich kann überall spielen." Auch in der Innenverteidigung gab er zuletzt im Training ein gutes Bild ab, doch das dürfte nun wirklich die Ausnahme bleiben.