Bundesliga

Jens Nowotny zu Dinamo Zagreb

Leverkusen: Nationalspieler erhält Dreijahres-Vertrag

Jens Nowotny zu Dinamo Zagreb

Jens Nowotny

Wechselt zum kroatischen Meister Dinamo Zagreb: Der deutsche Nationalspieler Jens Nowotny. dpa

Dinamo Zagreb habe auch deshalb den Zuschlag erhalten, weil Nowotny dort auf seinen ehemaligen Vereinskollegen Zoran Mamic treffen wird, mit dem ihm immer noch eine Freundschaft verbindet: "Finanziell konnten wir mit Angeboten reicher Klubs nicht mithalten. Aber wir haben voll auf die Karte der Freundschaft zwischen Jens und Zoran gesetzt", sagte Dinamos Vizepräsident Zdravko Mamic, der Bruder von Zoran Mamic. Mamic und Nowotny standen zwischen 1998 und 2001 bei Bayer Leverkusen gemeinsam unter Vertrag.

Bei den abschließenden Beratungen in Zagreb war Nowotny nicht anwesend: "Obwohl Jens bei den Verhandlungen gar nicht dabei war, weil er wegen des Todes seiner Großmutter dringend nach Karlsruhe musste, ging alles schnell über die Bühne", wird Mamic zitiert: "Wir standen über Telefon in Kontakt. Allein in dieser Zeit hat Jens drei neue Angebote erhalten. Aber er hat sie alle abgelehnt."

Der Innenverteidiger soll nun am kommenden Sonntag bei seinem neuen Verein offiziell vorgestellt werden. Auf der Homepage von Dinamo Zagreb wird der Wechsel als "der größte Transfer der Vereinsgeschichte" bezeichnet.

Allerdings werden die Kroaten bereits bis Donnerstag den Neuzugang bei der UEFA melden müssen, damit Nowotny noch international eingesetzt werden kann.

Nach kicker-Recherchen soll Nowotny bei Dinamo Zagreb pro Jahr drei Millionen Euro verdienen. Zagreb steigt als kroatischer Meister in die zweite Runde der Champions-League-Qualifikation ein und wird dort auf den litauischen Vertreter Ekranas Panevezys treffen.

Nowotny begann seine Profi-Karriere beim Karlsruher SC. 1996 wechselte er zum Liga-Konkurrenten Bayer Leverkusen. Lange Zeit war er Identifikationsfigur und Kapitän der Rheinländer. In der vergangenen Saison verlor er durch eine gerichtliche Auseinandersetzung mit seinem Verein aber viel an Ansehen. Dabei erstritt er sich ein "Handgeld" von rund fünf Millionen Euro, um seinen bis ursprünglich 2008 datierten Vertrag aufzulösen.

Jens Nowotny absolvierte insgesamt 47 Länderspiele und gehörte auch zum WM-Aufgebot von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann. Im Spiel um Platz drei gegen Portugal (3:1) kam er zu seinem einzigen WM-Einsatz. Nowotny erlitt während seiner Karriere auch etliche Rückschläge. Besonders seine vier Kreuzbandrisse warfen ihn immer wieder zurück. Insgesamt kam er für Karlsruhe und Leverkusen auf 334 Bundesliga-Einsätze.