Bundesliga

"Uns fehlen ein guter Innenverteidiger und ein Stürmer"

Frankurt: Interview mit Friedhelm Funkel über das zweite Bundesliga-Jahr

"Uns fehlen ein guter Innenverteidiger und ein Stürmer"

Nachdenklich: Friedhelm Funkel kennt und nennt die Schwachstellen seiner Mannschaft.

Nachdenklich: Friedhelm Funkel kennt und nennt die Schwachstellen seiner Mannschaft. imago

kicker: Herr Funkel, wo bezieht die Eintracht Ende Juli das Trainingslager, Bad Bertrich oder Marienfelde?

Friedhelm Funkel (52): Im Moment tendieren wir zu Marienfelde, aber es hängt noch davon ab, wie stark der Platz beansprucht ist, wie viele Mannschaften vor uns da sind.

kicker: Wie viele Testspiele planen Sie, nachdem die Japan-Reise in die Winterpause verschoben wurde?

Funkel: Neun bis elf. Der Höhepunkt wird ein Test eine Woche vor dem Bundesligastart gegen einen ausländischen Erstligisten oder guten Zweitligisten sein.

kicker: Wie ist Ihr Team im zweiten Erstligajahr aufgestellt?

Funkel: Uns fehlt ein guter Innenverteidiger. Darum bemühen wir uns sehr. Optimal wäre es, wenn wir ihn beim Trainingsauftakt am 3.Juli dabei hätten, ansonsten haben wir Zeit bis Ende August. Wir werden auf jeden Fall auch diesmal die Spieler wieder in Ruhe und mit Bedacht verpflichten und nicht uns unter Zeitdruck setzen lassen.

kicker: Wo sehen Sie noch Lücken im Eintracht-Kader?

Funkel: Im Angriff, ein Stürmer wäre der zweite Wunsch.

kicker: Soll der Innenverteidiger ein Linksfüßer sein?

Funkel: Es wäre wünschenswert, aber ich weiß natürlich, wie schwer das ist. Wenn wir einen guten Innenverteidiger bekommen können, dessen starker Fuß der rechte ist, dann werden wir ihn holen.

kicker: Wieso genießt die Abwehr Priorität? Sie haben Vasoski, Rehmer, Chris, Russ?

Funkel: Wir waren auf dieser Position zu dünn besetzt. Wir haben gesehen, was passiert, wenn Chris ausfällt und Rehmer, der hin und wieder nicht zum Einsatz kommen konnte. Dann haben wir neben Vasoski nur noch Marco Russ, der sich hervorragend eingefügt hat. Aber bei einem 20-Jährigen muss man abwarten, wie die Entwicklung verläuft. Ohne einen weiteren Verteidiger wäre das Risiko zu groß.

kicker: Donnerstag wird sich entscheiden, ob Naohiro Takahara mit Japan ins Achtelfinale kommt, Freitag, ob Christoph Spycher mit der Schweiz in die Runde der letzten 16 einzieht. Wie lange bekommen die beiden Sonderurlaub?

Funkel: Nach dem WM-Aus zweieinhalb bis drei Wochen. Wenn Japan also jetzt ausscheidet, würde Takahara bei uns beginnen, wenn wir aus dem Lauftrainingslager zurückkommen. Ich gehe davon aus, dass die Schweizer weiterkommen, aber nicht bis ins Finale, dann wäre Spycher kurz vor dem zweiten Trainingslager bei uns.

kicker: Was wird in der neuen Saison aus Stürmer Francisco Copado, der sich neulich im kicker-Interview den Frust von der Seele geredet hat?

Funkel: Es ist gut, dass er eingesehen hat, sich anfangs sehr schwer getan zu haben. Ich habe gerne gelesen, dass er diese Vorbereitung richtig Gas geben will. Das empfinde ich als sehr positiv. An diesen Aussagen muss er sich natürlich messen lassen. Gerüchte, wonach ich nicht mehr auf ihn setze, sind völliger Quatsch. Jeder, der in meinem Kader ist, hat die Chance zu spielen. Das hat sich in der Rückrunde bei Stefan Lexa gezeigt, obwohl seit Winter klar war, dass wir ihn im Sommer abgeben werden.

Interview: Michael Ebert