Bundesliga

Verdrängt Demel de Jong?

Hamburg: Lauth sammelt Pluspunkte

Verdrängt Demel de Jong?

Meldet Ansprüche auf die "Sechs" an: Guy Demel.

Meldet Ansprüche auf die "Sechs" an: Guy Demel. imago

Der Kampf um die "Sechs": Ein Platz zentral vor der Abwehr ist zu vergeben, gleich drei Nationalspieler bewerben sich - der Holländer Nigel de Jong durfte in Bremen ran, überzeugte, aber überzog auch im Zweikampf und sah "Rot"; der Schweizer Raphael Wicky bekam Samstag seine Chance, war aber nur selten dominant, musste zudem mit Wadenproblemen raus und tritt bis Dienstag kürzer; Guy Demel von der Elfenbeinküste nahm die Rolle nach einer Stunde ein, hatte sofort starke Szenen und belegte den Eindruck, den er schon gegen Ende der abgelaufenen Saison hinterlassen hatte, als die beiden Rivalen verletzt gefehlt hatten: Der 25-Jährige erscheint als die Idealbesetzung.

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Dennoch läuft es für den Ex-Dortmunder auf einen Zweikampf mit de Jong hinaus. Grund ist Demels Vielseitigkeit: Solange Thimothee Atouba fehlt, ist er links in der Viererkette erste Wahl. "Ich bin in der Position nicht überragend, aber es geht um die Mannschaft. Wenn ,Timmi ausfällt, dann helfe ich da aus." Seinen Anspruch macht er dennoch deutlich: "Ich habe genug Selbstvertrauen, meine Lieblingsrolle ist die vor der Abwehr. Ich warte, bis meine Zeit auf dieser Position kommt."

Konkurrent de Jong, gegen Rom halblinks in der Raute eingesetzt, formuliert seinen Anspruch noch deutlicher: "Halblinks in diesem System, das ist keine Position für mich. Meine Lieblingsposition ist die auf der "Sechs" - da will ich spielen." Zumindest solange Atouba ausfällt und Demel hinten benötigt wird, hat der 21-Jährige gute Karten, dann droht ihm ein Duell mit dem offensivstärkeren Trochowski auf der ungeliebten Position.

Sanogo gesetzt, Lauth zuversichtlich

Der Kampf im Angriff: Boubacar Sanogo scheint trotz leichter konditioneller Rückstände gesetzt (siehe auch Seite 44/45), weil er mit seiner Kopfballstärke über eine Qualität verfügt, die Benny Lauth und Paolo Guerrero nicht haben. Die Folge: Nur für einen von beiden ist Platz. In Bremen drückte Lauth 90 Minuten die Bank, sah, wie Guerrero Fleißpunkte sammelte und Sanogos Tor vorbereitete.

Samstag nun pausierte der Peruaner wegen einer Knieprellung und Lauth machte nicht nur wegen seines Tores Boden gut. Dolls Lob: "Benny hat die richtige Reaktion gezeigt." Die Vorbereitung absolvierte er komplett, scheint sein körperliches Tief überwunden zu haben und gibt sich angriffslustig: "Ich habe alles mitgemacht, fühle mich gut und gehe davon aus, dass ich spiele."

Sebastian Wolff